Normalerweise kommen Gäste ins Haus Berkenkamp, um Ruhe und Erholung zu suchen. Vor kurzem war jedoch ein Michelin-Inspektor in geheimer Mission unterwegs, der nach Fehlern suchte.
Lage-Hörste. Der Tester fand keine und kürte dafür die Hotelpension am Rand des Teutoburger Waldes zum "Bib"-Hotel. Das Prädikat zeichnet Häuser aus, in denen man gut und preiswert übernachten kann. "Bib" könnte aber auch heißen "Berkenkamp is beautyful". Denn das Haus ist nicht erst seit gestern in renommierten Führern wie "Michelin" oder "Varta" zu finden. Zudem ist das Feriendomizil mehrfacher Preisträger im Kreiswettbewerb "Gastliches Lipperland" und wurde 1994 für "Familienferien in Deutschland" ausgezeichnet.
"Es ist natürlich schön, dass unsere Bemühungen auch von offizieller Seite anerkannt werden", freuen sich Maria und Fritz Berkenkamp, die von der "Bib"-Empfehlung überraschend aus dieser Zeitung erfuhren. "Das zeigt uns, auf einem richtigen Weg zu sein und macht Mut für weitere Investitionen", betont das Ehepaar, das sich in dritter Generation um Gäste kümmert.
Bereits 1929 hatten Fritz Berkenkamps Großeltern die Konzession erhalten. "Anfangs wurde das Wasser noch in Krügen auf die Zimmer gebracht, in späteren Prospekten konnte dann schon mit fließend warmen Wasser geworben werden", schmunzelt der Hausherr. "Es gab nur eine Toilette für manchmal 30 Gäste, da musste man dann horchen, ob frei war." Mittlerweile gehört eine moderne Nasszelle zum Standard der insgesamt 20 Gästezimmer. Davon ist jedes großzügig und liebevoll eingerichtet, größtenteils mit eigener Terrasse oder Balkon und Blick auf den parkartig angelegten Garten. Dazu passen auch die Zimmernamen, denn hier schläft man nicht in der "Dreizehn", sondern bei Amsel, Drossel, Fink oder Star.
Die Berkenkamps kümmern sich persönlich um jedes kleine Detail, eine familiäre Atmosphäre ist ihnen wichtig. "Wir beide sind hier Mädchen für alles", lacht die gelernte Hauswirtschafterin. Auch in der Küche kocht der Chef mit frischen Produkten aus eigener Herstellung selbst. "Meine Frau ist für die süßen Sachen zuständig. Nachspeisen und Kuchen sind ihre Spezialität, die lässt sie sich nicht aus der Hand nehmen", bescheinigt ihr Mann.
Die Stammgäste kommen teils seit Jahrzehnten ins Fachwerkhaus, und auch Prominenz schmückt die dicken Gästebücher: Autogrammkarten von Schlagerstars wie Tony Marschall bis hin zur Widmung von Ephraim Kishon.