
Lage-Müssen (as). Die Idee einer Interessengemeinschaft, die auslaufende Grundschule Billinghausen doch noch zu retten und in ein so genanntes Kinderbildungshaus umzuwandeln, hat umgehend die Eltern der benachbarten "Bunten Schule" auf den Plan gerufen. Sie fürchten, dass eine neuerliche Schuldiskussion der Verbundschule schaden könnte.
In den vergangenen 15 Monaten sei der Schulverbund Hörste-Müssen erfolgreich aufgebaut worden, stellte Elternvertreter Michael Biermann im Pressegespräch fest. "Jetzt will die IG Billinghausen das Rad zurückdrehen." Er sprach sich gegen den vorgeschlagenen Tausch von Schulstandorten aus: "Müssen muss erhalten bleiben."
Biermann erinnerte an die Gründe, die mit zum Aus für Billinghausen geführt hatten: Im Bereich Billinghausen, Kachtenhausen, Hörste und Müssen hätten die Billinghauser Kinder den kürzesten Weg zu einer anderen Schule. Zudem ergebe sich aus den Klassenrichtzahlen des Landes und den Prognosen zur Schülerzahlentwicklung, dass nicht an allen Schulen Eingangsklassen gebildet werden können. Billinghausen weiter zu betreiben, heiße anderswo eine Schule zu schließen. "Die Stadt sollte zu der getroffenen Entscheidung stehen", forderte Elternvertreterin Nicole Potberg.

Interessant finden die Elternvertreter, dass die 450.000 Euro, mit denen die Stadt die Müssener Schule energetisch sanieren wird, exakt der Summe entsprechen, die die Billinghauser IG für den Umbau der Schule zu einem Kinderbildungshaus veranschlagt - 200.000 Euro Eigenleistung inklusive. Sie haben allerdings auch erfreut zur Kenntnis genommen, dass diese Eigenleistung durchaus auch in die Bunte Schule investiert würde. Sie lobten auch den Fleiß, der in das Konzept eines Kinderbildungshauses gesteckt wurde. "Das könnte man aber genauso gut hier umsetzen", so Potberg. Man will nun mit der Billinghauser IG in Kontakt treten und Gespräche führen.