Lemgo. Mitte des kommenden Jahres soll die Entscheidung fallen, ob die Stadt einen dritten Kunstrasenplatz baut. Und, wenn ja: wo. Noch diesen Herbst will der Sportausschuss nach Angaben des Vorsitzenden Heinz-Rainer Krüger ein Fachinstitut beauftragen, die Entwicklung der Vereine und einzelner Sportarten zu prognostizieren.
Mit dieser Information, einem so genannten Sportstättennutzungskonzept, könne dann überlegt werden, ob ein Kunstrasen am Walkenfeld sinnvoll ist. Beantragt hatte den entsprechenden Ausbau des Ascheplatzes der am Walkenfeld kickende TuS Brake: Auslöser der ganzen Gedankenspiele um den Sport.
Ohne fachlichen Beistand wollten nämlich weder Verwaltung noch Politik die nötigen 400.000 Euro für ein neues Kunstrasenfeld locker machen. Bis November soll nun zunächst einmal feststehen, wie viel Geld die Fraktionen in das Sportstättennutzungskonzept stecken wollen. Die komplette Analyse kostet nämlich 70.000 Euro.
Kein Wunder, es sei eine Sisyphosarbeit, bestätigt Heinz-Rainer Krüger. Die Fachleute müssten sich die Strukturen der Vereine, die Nachwuchsarbeit ansehen – mit den Vertretern sprechen, die bestehenden Sportanlagen und Trends im Verhalten der Freizeitsportler analysieren, um am Ende ein Gesamtkonzept vorzulegen. „Es ist jetzt die Frage, ob uns dazu auch eine abgespeckte Form reicht“, erklärt Krüger. Oder soll das „Rundum-sorglos-Paket“ her, wie es Philip Pauge von der Stadt formuliert. Der Vorteil: „Wir bekommen Planungssicherheit“, bekräftigt Pauge. Für die kommenden 10 bis 15 Jahre wisse die Stadt dann relativ genau, was auf sie im Bereich des Freizeitsports zukomme.
Übernehme die Stadt selbst die Analyse, komme dies einem Stochern im Nebel gleich. „Es muss ein Wissenschaftler ran“, ist Philip Pauge überzeugt. Es seien auch AGs mit Vertretern der Vereinen, aber auch Schulen einzurichten.