Stadt öffnet die Lemgoer Helwingstraße für den Durchgangsverkehr

Lemgo. Bleibt die Helwingstraße Sackgasse oder nicht? An dieser Frage drohte zuletzt der Abriss der Finkmann-Gewächshäuser hinter dem alten Friedhof Rintelner Straße zu scheitern. Die vielfach kaputten Treibhäuser des längst geschlossenen Betriebes sollen zugunsten von Wohnungsbau weichen. Der Verkehrsausschuss hat nun trotz Gegenwinds von den Nachbarn die Erschließung via Helwingstraße auf den Weg gebracht. Zu diesem Zweck wird die derzeitige Sackgasse ausgebaut und geöffnet.

Stellvertretend hatte Thorsten Kleinebekel, Vorstand der Wohnbau Lemgo, die Sorgen der Anlieger – darunter nicht wenige Genossenschaftsmitglieder – in einem Wort zusammengefasst: Parksuchverkehr. Bereits im Musikerviertel seien die Wohnbau-Mieter gebeutelt. Tagtäglich sei das Spiel mit dem Verkehr, verursacht vom Klinikum, in der Slavertrift, im Steinmüllerweg und umliegenden Straßen zu beobachten. &bdquo;Es ist vorstellbar, dass so etwas dann auch in der Helwingstraße passiert", warnte Kleinebekel.

Dazu verweisen die Anlieger auf den Charakter der Helwingstraße als Fußgängerachse von den Schülerhaltestellen am Klinikum zum Heldmanskamp und Richtung Gesamtschule. Die Stadt hält dagegen: Die extrem schmale und bis zum letzten Zentimeter zugeparkte Helwingstraße sei gerade im heutigen Schnitt alles andere als sicher. Aus weniger als 1,50 Meter Gehweg, wo noch die Außenspiegel parkender Autos reinragten, werden nach Worten von Stefanie Rasche vom Bauamt zwei Meter. Auch für Rettungsdienste und Feuerwehr werde es einfacher ans Ziel zu kommen.

Auch eine Einbahnstraße, weitere Idee der Anwohner, scheidet nach Meinung der Stadt aus. Sei es doch nicht aus allen Einfahrten an der Helwingstraße möglich, in beide Richtungen rauszufahren, so Stefanie Rasche. Mit Ausnahme von Grünen und &bdquo;Gemeinsam für Lemgo" (GfL) sahen das alle Fraktionen so, die den Bürgerantrag daher mit breiter Mehrheit ablehnten.

SPD-Fraktionschef Udo Golabeck nannte den Poller am Ende der Helwingstraße einen &bdquo;Präzedenzfall", auf den dann auch Anlieger anderer Straßen bestehen könnten. Hoffnungsschimmer für die Nachbarn: Wenn die Baumaßnahme rum ist, will das Verkehrsamt die Situation noch einmal begutachten. Sollte es dann drunter und drüber gehen, ist es denkbar, die Straße ausschließlich für Anlieger freizugeben.

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