Huckepack mit dem Rad in den Urlaub - ein Lemgoer Experte gibt Tipps

Kreis Lippe/Lemgo. Wo früher die Zweiräder oft mühsam aufs Autodach gewuchtet werden mussten, lassen sie sich heute ohne großen Aufwand am Heck des Wagens befestigen – ein großer Vorteil insbesondere bei E-Bikes, die schon mal um die 25 Kilo wiegen können. Sie zu befestigen, ist weder zeitaufwendig noch kompliziert. Einzige Voraussetzung: eine Anhängerkupplung.

&bdquo;Inzwischen wiegen die Räder zu viel, um sie auf dem Autodach zu transportieren", erklärt der Lemgoer Fahrradhändler Bünyamin Dede. &bdquo;Schon die Batterie kommt auf ein Gewicht von rund zwei Kilo." Allein ließe sich ein solches Rad kaum auf das Dach heben, zumal auch die Höhe des Autos oft Probleme bereite. &bdquo;Wir verkaufen fast ausschließlich noch Kupplungsträger", sagt der Experte.

Bis zu vier Räder lassen sich auf diesen transportieren – vorausgesetzt, sie haben keinen Motor. Abhängig sei das auch von der Stützlast der Anhängerkupplung. &bdquo;Mehr als zwei E-Bikes sind nicht möglich", weiß Bünyamin Dede. &bdquo;Das Gewicht der Träger selbst liegt bei etwa 20 Kilo und muss ebenfalls berücksichtigt werden."

Wem es zu schwer ist, die Räder auf den Kupplungsträger zu wuchten, für den gibt es spezielle Rampen, über die die Räder geschoben werden können. &bdquo;Normalerweise aber ist ein E-Bike zu zweit problemlos hochzuheben", sagt der Fachhändler.

Damit sich das restliche Gepäck dennoch im Kofferraum verstauen lässt, empfiehlt sich ein Heckträger, der sich wegklappen lässt. &bdquo;Bei normalen Autos beträgt der Winkel 60 Grad. Vans, deren Türen sich seitlich öffnen, benötigen einen Heckträger mit einem Kippwinkel von 90 Grad", sagt Bünyamin Dede. Heckträger, die keine Kupplung erfordern, würden kaum noch genutzt. Insbesondere für E-Bikes erfüllen diese häufig nicht die Sicherheitsvorschriften.

Kupplungsträger seien meist universell einsetzbar und dadurch an verschiedenen Autos anzubringen. &bdquo;Das ist beispielsweise beim Neukauf eines Autos von Vorteil", sagt der Fahrradhändler. Die meisten Modelle seien zusammenklappbar, so dass sie platzsparend verstaut werden können. Zudem sei die Ausstattung mit einem Schlosssystem empfehlenswert. Alle abnehmbaren Teile sollten ohnehin vor Fahrtantritt im Auto verstaut werden.

&bdquo;Die Montage ist relativ einfach", sagt Bünyamin Dede. &bdquo;Wenn wir unseren Kunden einmal gezeigt haben, wie es geht, klappt es danach in der Regel völlig problemlos. Ansonsten braucht sich niemand zu scheuen wiederzukommen." Geeignete Kupplungsträger kosten zwischen 400 und 800 Euro und sind meist erweiterbar. Steht also irgendwann der Transport von mehreren Rädern an, muss kein komplett neuer Träger gekauft werden.

Vor längeren Autofahrten sollte der Träger ausgiebig getestet werden. Vor allem der deutlich nach hinten verlagerte Schwerpunkt des Autos ist oft gewöhnungsbedürftig. Darüber hinaus sollte eine Höchstgeschwindigkeit von 120 Kilometern pro Stunde nicht überschritten werden. Ansonsten können die Räder verrutschen, Lackschäden verursachen und im schlimmsten Fall andere Verkehrsteilnehmer schädigen.

Drittes Nummernschild muss her Die Montage eines Kupplungsträgers ist zwar vergleichsweise einfach, einige Bedingungen muss dieser jedoch erfüllen: Zum einen ist das hintere Kennzeichen verdeckt – es gehört ein zweites an den Träger. Zum anderen sind Bremsleuchten Pflicht. Über einen speziellen Stecker lässt sich die Elektronik des Trägers mit der des Autos verbinden. Heckträger benötigen zudem eine Betriebserlaubnis, die stets mitgeführt werden sollte. Wird die Sicht durch die angebrachten Räder eingeschränkt, muss ein dritter Außenspiegel angebracht werden.

Inspektion &bdquo;E-Bikes verleiten immer mehr Menschen, auf das Fahrrad zu steigen", sagt Fahrradhändler Bünyamin Dede. &bdquo;Häufig werden mit ihnen viel mehr Kilometer gefahren als mit einem normalen Rad." Wer sonst Touren um die zehn Kilometer unternommen habe, komme inzwischen auf 30 bis 40 Kilometer. Einmal im Jahr sollten die Räder zur Inspektion. Neben dem normalen Verschleiß der Ketten, Bremsen und Reifen sei bei E-Bikes der Zustand des Motors zu prüfen.

Für die Inspektion braucht das Team etwa eine Stunde. Mittlerweile zählen Kunden mit motorisierten Rädern zur Hauptkundschaft. &bdquo;Ähnlich der Inspektion eines Autos wird zunächst eine Diagnose gestellt. Im Anschluss folgt ein Software-Update, die Motoraufhängung wird kontrolliert und die Kapazität der Batterie getestet", erklärt Bünyamin Dede. Im Abschluss erhalte der Kunde einen Inspektions-Bericht. In den Rädern sei mittlerweile so viel Technik verbaut, dass Reparaturen durch den Laien kaum noch möglich seien. Wer ein geleastes Rad besitzt, habe die Pflicht, dieses einmal im Jahr in die Inspektion zu geben. Hersteller empfehlen, zwei- bis dreimal pro Jahr ein Software-Update vorzunehmen. Um schwere E-Bikes überhaupt reparieren zu können, hat die Werkstatt über eine Hebebühne. Bis zu 30 Kilo lassen sich so heben.

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