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Die Wunschzettel der Lemgoer Ortsteile sind lang

Kirsten Fuhrmann

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Glückschweinchen (© Pixabay)

Lemgo. Während Verkehrschaos und „Park & Ride"-Plätze in der Kernstadt bewegende Themen sind, geht es auf dem Land zunächst um die Anbindung an das öffentliche Verkehrssystem und befahrbare Straßen. Sorgen, Nöte und Interessen sind in den Ortsteilen oftmals ganz andere als in der Stadt. Und immerhin lebt jeder dritte Lemgoer in einem der acht Orte. Vor zwei Jahren haben wir die Lemgoer Ortsausschussvorsitzenden nach Prognosen und Wünschen für die nächsten Jahre gefragt. Diese waren äußerst verschieden. Schnelle Internetverbindung für Lüerdissen, eine Anbindung an das Stadtbussystem für Hörstmar oder eine Tagespflege in Lieme – was ist daraus geworden? Die LZ hat bei den Vorsitzenden der acht Ortsausschüsse nachgefragt und mit ihnen über in Erfüllung gegangene Wünsche und neu hinzugekommene gesprochen.

Brake, Veronika Sauerländer
Brake, Veronika Sauerländer
(© CDU Lemgo)
Die Boulebahn ist in Betrieb und relativ gut genutzt. Im Frühjahr kommt noch eine Bank dazu. Auch der Kunstrasenplatz Braker Walkenfeld steht und wird bereits bespielt. Die Edeka-Umbaumaßnahmen werden nächstes Jahr weitergehen. Es ist alles in Arbeit. Kurz vor Vollendung ist die Dorf-App, da wirken die Bürger fleißig mit. Die Braker sind im Großen und Ganzen eigentlich ganz zufrieden.
Lieme, Udo Golabeck
Lieme, Udo Golabeck
(© SPD)
Der Baufortschritt im Ilse-Park ist enorm, das Pflaster für die Wege ist verlegt, das Backhaus steht im Rohbau. Man sieht ganz deutlich, dass sich etwas tut. Die Gedanken einer Tagespflege, die wir bereits vor zwei Jahren auf den Weg gebracht haben, nehmen Gestalt an. Wir sind mit Verwaltung, Investoren und Betreibern im Gespräch. Im Sommer 2020 werden wir mehr sagen können. Freien WLAN steht den Liemern bereits in Teilbereichen um die Kirche und Gaststätten herum zur Verfügung. Das wollen wir im nächsten Jahr weiter ausbauen. Und wir hoffen, dass am 26. Februar um 19 Uhr viele Interessierte in den Liemer Krug kommen. Eine Klimaschutzexpertin verrät, wie jeder Bürger mit kleinen Mitteln etwas für das Klima tun kann.
Hörstmar/Trophagen, Thorsten Sagner
Hörstmar/Trophagen, Thorsten Sagner
(© SPD Lemgo)
Die Bauarbeiten am neuen Dorfmittelpunkt sind soweit, dass eine Eröffnung im April oder Mai realistisch erscheint. Der Radweg nach Lemgo wird offenbar im neuen Jahr saniert, dafür wird es wohl mit der Anbindung an den Stadtbus weiterhin nichts. Für das kommende Jahr wünschen wir uns, dass das neue „Café mitgeDACHt" gut angenommen wird. Auch wünsche ich mir, dass dort die Idee des „Gesundheitskiosks" mit ärztlichen Beratungsangeboten umgesetzt werden kann: als Baustein einer Infrastruktur, die das Leben in den Dörfern und im eigenen Haus auch im Alter ermöglicht.
Wahmbeck, Rolf Morgenthal
Wahmbeck, Rolf Morgenthal
(© Bildrechte Rolf Morgenthal)
Die Erweiterung des Mehrzweckraumes hat sich noch nicht ergeben. Mit der Finanzierung gestaltet es sich noch etwas schwierig. Die Küche konnten wir teilweise schon erneuern, aber die muss noch weiter überarbeitet werden. Einige Ruhebänke wurden an ausgewählten Aussichtspunkten bereits aufgestellt und weitere sollen nächstes Jahr folgen. Wenn die Menschen in den Vororten der Stadt, also auch in Wahmbeck, bleiben sollen, müssen wir die Dorfmittelpunkte besser ausstatten. Also wünschen wir uns für 2020, dass der Mittelpunkt um die Mehrzweckhalle weiter ausgebaut wird.
Voßheide/Wiembeck, Heinz-Rainer Krüger
Voßheide/Wiembeck, Heinz-Rainer Krüger
(© LZ-Archiv)
Mit Leader konnten wir die dringende Erweiterung des Mehrzweckraumes auf den Weg bringen. Der Bauantrag wird erstellt und wir hoffen, dass der Bau im Frühjahr beginnt. Im Baugebiet „Kanterfeld" ist in diesem Jahr ein Agrarbetrieb mit seinen Landwirtschaftsmaschinen in drei Hallen eingezogen. Und der Verkehr hat sich durch die direkte Anbindung zur Blomberger Straße verlagert. Der Schwerlastverkehr fährt jetzt nicht mehr durchs Dorf. Insgesamt hat sich in diesem Jahr eine Menge ergeben und die Wünsche von damals wurden erfüllt. 2020 wollen wir den Dorfplatz umgestalten.
Lüerdissen, Friedrich Remmert:
Lüerdissen, Friedrich Remmert:
(© Bildrechte Friedrich Remmert)
Das Internet ist auf jeden Fall schneller als vor zwei Jahren, aber sicherlich noch ausbaufähig. Carsharing war damals in der Diskussion, ist aber nicht weiter verfolgt worden. Für das nächste Jahr wünschen wir uns, dass der Radweg an der Rintelner Straße von Lemgo nach Kalletal vollendet wird. Wenn das weitergehen würde, wäre das für unseren Ort sehr von Vorteil. Und wir wünschen uns, dass 2020 ein Standort für den geplanten Waldkindergarten in Lüerdissen gefunden wird.
Matorf-Kirchheide/Brüntorf/Welstorf, Alexander Gutsch
Matorf-Kirchheide/Brüntorf/Welstorf, Alexander Gutsch
(© Bildrechte: Alexander Gutsch)
Die Ortsdurchfahrt Kirchheide ist in diesem Jahr endlich fertig geworden. Jetzt haben wir einen Fußweg und vernünftige Beleuchtung. Aber die Landstraßen sind nach wie vor in einem schlechten Zustand. Es gibt auch keine Signale von Straßen.NRW, dass sich das ändert. So wie vor zwei Jahren hoffen wir weiterhin, dass keine Windräder oberhalb von Brüntorf gebaut werden. Und ich wüsche mir eine Weiterentwicklung im Bereich Seniorenwohnen. Eine Senioren-WG wäre eine Idee. Es gibt immer mehr alte Menschen bei uns und die Entfernung zur nächsten Betreuungseinrichtung ist recht weit. Wir würden auch gerne die Dorf-App für unsere Orte nutzen.

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