Lemgo. Die Zahlen an Infizierten mit dem Coronavirus in Lemgo sind alarmierend. Allein am Wochenende sind fast 50 neue Fälle bekanntgeworden. Von der Pressestelle des Kreises hieß es auf LZ-Anfrage, dass ein Großteil der Neuinfektionen im Zusammenhang mit dem Ausbruch in der Bibelschule in Brake stehen. Genaueres will der Krisenstab des Kreises am Nachmittag bekanntgeben.
Erst am Freitag war bekanntgeworden, dass bei 15 Menschen in der Bibelschule das Coronavirus nachgewiesen wurde. Über das Wochenende nahm die Zahl drastisch zu. So lassen sich laut einer Mitteilung des Kreises mehr als 50 Coronafälle der Bibelschule in Brake zuordnen. Dies ergab die Testung der Kontaktpersonen seit 8. Oktober.
Am Wochenende wurden daher die weiteren Kontaktpersonen ermittelt und die Testung organisiert. Die betroffenen Schüler und Personen aus dem Schulumfeld haben ihren Erstwohnsitz überwiegend in Lippe, sodass sich daraus der Anstieg der Fallzahlen in Lippe erklären lasse.
Stand heute, Montag, 12.10., ist bei 155 Menschen in Lemgo das Coronavirus nachgewiesen worden. 103 sind mittlerweile wieder genesen, 5 nachweislich infizierte Menschen sind seit Beginn der Pandemie verstorben. Damit sind aktuell 47 Menschen mit dem Coronavirus infiziert.
Die Fallzahlen für den Montag sind durch die Infektionen in Lemgo besonders hoch. Insgesamt gibt es lippeweit 126 aktive Fälle.
7-Tage-Inzidenz steigt
Damit steigt auch die 7-Tage-Inzidenz im Kreis Lippe. Dabei wird die Anzahl an Fällen der vergangenen 7 Tage pro 100.000 Einwohner gerechnet. Diese liegt, Stand 12. Oktober, bei 29,6. Um den Kreis Lippe herum liegen die Zahlen deutlich darunter:
- Kreis Höxter 10,7
- Kreis Paderborn 8,1
- Kreis Gütersloh 21,9
- Stadt Bielefeld 24,2
- Kreis Herford 23,1
- Kreis Minden-Lübbecke 16,1
- Landkreis Schaumburg 5,7
- Kreis Hameln-Pyrmont 8,8
- Kreis Holzminden 2,8
Bei einer Zahl ab 50 greifen verschärftere Regeln. Dazu heißt es in der aktuellen Corona-Schutzverordnung, die vorläufig bis Ende Oktober gültig ist: Es gilt eine „Corona-Bremse" ab 35 Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen bezogen auf 100.000 Einwohner (7-Tages-Inzidenz).
Ab dieser Grenze stimmen die betroffenen Kommunen, das Landeszentrum Gesundheit und die zuständige Bezirksregierung umgehend weitere konkrete Schutzmaßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens ab. Ab einer 7-Tages-Inzidenz von 50 sind zwingend zusätzliche Schutzmaßnahmen anzuordnen. In die Beratung ist in diesen Fällen auch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales einzubeziehen.