Halteverbot an der Wiembecker Straße kommt für viele überraschend

Lemgo-Brake. Absolutes Halteverbot in der Wiembecker Straße? Da haben sich einige Braker und Nachbarn doch tüchtig die Augen gerieben. An der Einmündung Grasweg stehen seit kurzem Schilder, die der Kreis Lippe in Absprache mit der Stadt angeordnet hat. Doch es gibt Gegenwind – von Heinrich-Theodor Landwehr und Nachbarn, wie der Braker sagt. Per offizieller Anfrage regt Landwehr an, dass die Schilder zumindest auf einer der beiden Straßenseiten wieder abmontiert werden. Auf LZ-Anfrage erklärt der Braker: &bdquo;Hier am Ortseingang wird zu schnell gefahren – wenn wenigstens Autos geparkt sind, bremst das den Verkehr." Also: Alles eine Frage der Verkehrssicherheit? In der Tat, bestätigt Lemgos Bürgermeister Markus Baier, für dessen Behörde aber genau andersherum ein Schuh draus wird. Ausfahrt wird von reichlich Schwerlastverkehr befahren Denn aus dem Grasweg, an dem als Mischgebiet mehrere Unternehmen ansässig sind, kommt vergleichsweise viel Schwerlastverkehr heraus. Das Ziel: die Residenzstraße. Beim Abbiegen auf die Wiembecker Straße müssten die Lkw-Fahrer ab einer gewissen Größe ihrer Brummis den Schleppstreifen und Gehweg zwangsläufig überfahren, erklärt Baier. Der Kreis Lippe war deswegen vor Ort, um mögliche Lkw-Wendekreise zu messen und nachzuvollziehen. Ergebnis: das kurze Halteverbot, das störende parkende Autos verhindert, sagt denn auch Paul Smith (CDU), der designierte Vorsitzende des Braker Ortsausschusses. &bdquo;Dagegen bezweifele ich, ob parkende Fahrzeuge das Tempo der ins Dorf fahrenden Autos wirklich beeinflussen würde", sagt er. Auch wenn sie kurz seien: Halteverbotszonen ergäben dort Sinn, wo große Gefährte rangieren müssten. Der CDU-Mann nennt ein anderes Beispiel aus dem Dorf: vor der Braker Grundschule. Landwirt will sogar längeres Halteverbot Einer, der sich über das Parkverbot freut, ist Ralf Drewes, Chef des an der Wiembecker Straße ansässigen Dachdeckerbetriebes. Er und seine Mitarbeiter kämen jetzt leichter auf den Hof, doch das sei nur ein Nebenaspekt. In erster Linie erhöhe das Halteverbot die Sicherheit in der Straße, die entgegen dem Grasweg fast ausschließlich durch Wohnbebauung gekennzeichnet ist. &bdquo;Wir sind nicht nur die Ausfahrt für den Grasweg, weil die enge Braker Ortsmitte an der Kirche für Lastwagen gesperrt ist", betont Ralf Drewes. &bdquo;Auch der Stadtbus fährt hier rauf zum Stucken." Seit er 2014 das Betriebsgelände erworben habe, beobachte er immer wieder gefährliche Situationen. &bdquo;Für mich hätte das Halteverbot deswegen auch gerne bis hinunter zur Bachstraße gehen dürfen", meint Drewes. Auch ein Landwirt hat nach Worten von Bürgermeister Markus Baier bereits angeregt, die Halteverbotszone sogar zu verlängern, damit er besser auf seine Felder komme. Dagegen ficht das Heinrich-Theodor Landwehr nicht an. Er hält das Halteverbot nach wie vor für kontraproduktiv und möchte die Schilder lieber heute als morgen weghaben. &bdquo;Ich warte immer noch auf die schriftliche Antwort auf meine Anfrage", sagt er. Bei der Anordnung eines absoluten Halteverbots seien &bdquo;strenge Maßstäbe" anzulegen. Denn grundsätzlich sei es Verkehrsteilnehmern auch zuzumuten, beim Abbiegen zu rangieren.

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