Lemgo. 52.000 Euro lässt sich Lemgo die weitere Entlastung von Eltern in der Corona-Pandemie kosten. Diese Summe ist nötig, um den folgenden, von der Fraktion CDU/Aufbruch C beantragten und vom Stadtrat mit breiter Mehrheit abgenickten Beschluss umzusetzen: Für Februar müssen die Lemgoer lediglich die halbe Gebühr für Kindertagesstätte, Tagesmutter oder Offene Ganztagsschule (OGS) zahlen. Dabei spielt es keine Rolle, ob ein Kind in der Betreuung war oder zu Hause geblieben ist. Den Januar-Beitrag hatte die Stadt bereits komplett ausfallen lassen, indem sie im Februar keine Abbuchung vorgenommen hatte. Nun soll nach Lesart der CDU beim nächsten Einzug-Termin eine Verrechnung stattfinden – rückwirkend, da die Februar-Gebühr schon kassiert worden war. Sollten das Land Nordrhein-Westfalen sowie die Kommunen weitere Gebührenpausen wegen der anhaltenden Corona-Pandemie vereinbaren, so kann Bürgermeister Markus Baier bis Ende Juli künftig eigenmächtig folgen – auch ohne Ratsvotum. Diesen Blankoscheck stellte der Stadtrat parallel aus. Politik lehnt Lösung des Kreises ab Eine weitergehende Entlastung, wie sie der Kreis Lippe bereits mit seiner 100-Prozent-Erstattung auch für den Februar beschlossen hatte, will Lemgo ausdrücklich nicht. Zuständig ist der Kreis Lippe in dieser Sache für die lippischen Kommunen mit Ausnahme der vier größten Städte Detmold, Bad Salzuflen, Lemgo und Lage, die die Sache selbst in die Hand nehmen müssen. CDU-Vertreter Janik Wiemann sprach vom Gebot der Fairness, die weitergehende Regelung des Kreises nicht zu kopieren. Nähmen doch viele Eltern die Betreuung durchaus in Anspruch. Sie trotzdem vollständig freizustellen, belaste finanziell die Allgemeinheit, wie es der Kreis Lippe mit seinem Beschluss demonstriere, monierte Carsten Steinmeier als CDU-Chef. Das gehe nämlich zu Lasten der Kommunen.