Erste Hilfe kennt kein Alter - Lemgoer Schulsanitäter werden ausgezeichnet

Lemgo. Sie wissen, was zu tun ist. Wenn es an der Karla-Raveh-Gesamtschule einen Notfall gibt, sind sie die ersten Ansprechpartner. Routiniert und gut ausgebildet kümmern sich die Schulsanitäter um die kranken Mitschüler. Und zu tun gibt es genug. &bdquo;Da ist jeden Tag etwas los“, heißt es. Julius ist mit 14 einer der jüngeren in der Truppe, doch auch er weiß genau, was im Notfall zu tun ist. Gemeinsam mit 27 anderen Jugendlichen gehört er zu den sieben Sanitätsteams, die sich an der Gesamtschule den Dienst einteilen. Das heißt, Anwesenheit im Sanitätsraum in der Pause, schnelle Reaktion bei Notrufen aus dem Schulsekretariat oder auch Präsenz bei Schulfesten und außerschulischen Veranstaltungen. Ein Team, das offensichtlich gut funktioniert, so gut, dass sich eine Fünfer-Gruppe im Wettbewerb des Jugendrotkreuzes Westfalen-Lippe unter zwölf Schulen den zweiten Platz gesichert hat. Damit haben die Gesamtschüler einmal mehr bewiesen, wie gut sie aufgestellt sind, wie Koordinator Michael Bosse stolz betont. Nur die Schulsanitäter vom Ravensberger Gymnasium in Herford waren noch besser. "Wir wissen, was zu tun ist"

Seit vielen Jahren betreut der Lehrer an der Gesamtschule das Sanitätsteam, bietet in der Projektwoche regelmäßig Erste-Hilfe-Kurse an. Die sind begehrt, so begehrt, dass längst nicht alle Schüler einen Platz ergattern können, wie Livia Amelung erzählt, die ebenso wie Alina Brinkmann bereits seit 2019 zum Sanitätsteam gehört. Nur wer den Erste-Hilfe-Kurs abgeschlossen hat, darf im Team mitmachen. Und am Nachwuchs hat es bislang noch nie gefehlt. Das Schulsanitätsteam ist präsent, wird fast täglich ausgerufen. &bdquo;Viele finden das cool, was wir machen“, ist Alina Brinkmann überzeugt und überhaupt sei es ein gutes Gefühl, zu wissen, dass man für den Notfall gut gerüstet ist. Während es zu Beginn des Schuljahrs vor allem die jungen Neuzugänge über Kopfschmerzen oder Übelkeit klagen, liegen ansonsten durchaus schwerere Verletzungen wie Wunden, Verstauchungen, Gehirnerschütterungen oder auch Brüche vor. Eigenverantwortlich entscheidet das jeweilige Team dann über die zu treffenden Maßnahmen, bietet die Erstversorgung, betreut den Verletzten im Sanitätsraum und entscheidet, ob Eltern oder auch der Rettungswagen zu alarmieren sind. Für diese Aufgaben fühlen sie sich gut ausgebildet, wie auch die 15-jährige Judith Lange erklärt. Nur in den seltensten Fällen wird Lehrer und Rotkreuzler Michael Bosse zu Hilfe gerufen, &bdquo;wir wissen, was zu tun ist“. Und das ist wohl vor allem ihrem Betreuer zu verdanken. Michael Bosse bietet nicht nur die Erste-Hilfe-Kurse an, sondern sorgt auch dafür, dass es Fortbildungen gibt und dass auch die wöchentlichen halbstündigen Treffen thematisch weiterbringen. Jedes Jahr sponsert die Schule zudem eine zweitägige Fahrt, Ende Mai reist das Schulsanitätsteam nach Hamburg. Nicht fürs Touristenprogramm, sondern um beim Klinikum Eppendorf und beim DRLG mehr zu erfahren. &bdquo;Vielleicht steht auch Wasserrettung an.“

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