Diese Lemgoerin hat ihre Lebensaufgabe gefunden

Lemgo. Der CVJM Lemgo und Anne-Christin Franke - das ist eine Einheit. Seit 30 Jahren engagiert sich die Lemgoerin für den christlichen Verein - und ohne? Sie stockt kurz und lacht: &bdquo;Nein, da würde mir einfach zu viel fehlen. Das geht gar nicht“

Der CVJM Lemgo , das ist für die 45-Jährige eine Art Lebensaufgabe, eine Familientradition, die sie nur zu gerne fortgeführt hat. Denn bereits Vater und Großvater waren im Vorstand des Lemgoer Vereins aktiv und schon lange ist Enkelin und Tochter in ihre Fußstapfen getreten. Vor 30 Jahren hat sie als 15-Jährige die Betreuung der Jungschar übernommen, mittlerweile leitet sie den Bereich - und den Donnerstagnachmittag, erzählt die Lehrerin für Religion und Musik, den halte sie sich stets frei. Damit mussten sich Professoren im Studium und jetzt die Schulleitung in Detmold arrangieren, &bdquo;denn dieser Termin am Donnerstag, der ist einfach gesetzt“.

Im &bdquo;Vierklang“ für die Jugend Nachmittags betreut sie 15 bis 20 Mädchen im Alter von 9 bis 13 Jahren. Sie singen, spielen, lesen eine spannende Geschichte und beschäftigen sich mit biblischen Themen, zählt Anne-Christin Franke den so genannten &bdquo;Vierklang“ auf und berichtet fast nebenbei von ihren anderen Aktivitäten: von der Arbeit im Vorstand, der Ausbildung junger Betreuer, den Freizeiten und gemeinsamen Erlebnistagen oder auch vom Posaunenunterricht, den sie vor Ort leitet.

Das Vereinsheims des CVJM in der Neuen Straße ist ihr quasi zur zweiten Heimat geworden, ein Ort, an dem sie sich gerne aufhält, an dem sie Freunde trifft, Gemeinschaft erlebt und an dem sie hofft, etwas von ihrer sprudelnden Fröhlichkeit, ihres ansteckenden Optimismus und ihres Gottvertrauens an junge Menschen weitergeben zu können. Natürlich stehe das christliche Ziel dabei auch für sie an erster Stelle, das aber &bdquo;ohne Krampf, ganz natürlich und mit Spaß vermittelt, eben das gute Gefühl, dass Gott uns liebt“.

Wer zum CVJM kommt, muss nicht in der Kirche sein Die 45-Jährige hat keine Kinder, keinen Partner - vielleicht auch, wie sie sagt, weil ihr der CVJM und vor allem auch die Mädchen und Jungen, die sie dort trifft, so am Herzen liegen. Sie will ihnen Sicherheit geben, Halt, &bdquo;denn irgendeinen Halt brauchen wir alle, auch wenn er nicht im christlichen Glauben liegt“. Dabei ist ihr wichtig: Wer zum CVJM komme, der müsse in keiner Kirche sein, der müsse sich letztlich auch gar nicht zum Christentum bekennen, wichtig sei es, ihm oder ihr in der Gemeinschaft ein gutes Gefühl zu vermitteln.

Doch natürlich liege das Christentum all ihrem Handeln zugrunde, gebe ihr diese Sicherheit, die sie durch das Leben leite, &bdquo;dass da einer über uns ist, der Gutes für mich will“. Aber natürlich - kurz stockt ihr Redefluss - natürlich bleiben da offene Frage, etwa, wenn das Mädchen aus der Ukraine fragt, warum Gott den Krieg zulasse oder ein anderer Jugendlicher den Selbstmord des Verwandten nur schwer ertragen könne - &bdquo;nein, da habe ich auch keine Antwort gewusst. Nur die tiefe Gewissheit, dass es mit Gott auch im Leid Trost gibt“.

&bdquo;Gnade, dass ich noch glauben kann“ So wie sie ihn erfahren habe, als sie als junge Frau das Sterben des Vaters begleiten musste. Ein schwerer Weg und so sei es für sie fast eine Gnade, dass sie noch immer glauben kann. Wenngleich der Tod an sich sie nicht schrecke und ihre Vorstellung vom Leben danach ganz zu ihrer optimistischen Lebenseinstellung passt, wenn sie lacht: &bdquo;Nach dem Tod? Ganz klar, da gibt es im Himmel Party.“

Mehr über Menschen, die sich für Lemgo ehrenamtlich engagieren, lesen Sie auf www.lz.de/herzfuerlemgo . Kennen auch Sie jemanden, der sich in der Serie wiederfinden sollte, dann kontaktieren sie uns gerne unter kkantelberg@lz.de

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