Das Lamm Gottes hat in Lemgo viele Wege genommen

Lemgo. Das Lamm Gottes - es ist in gleich zweifacher Ausführung im Hexenbürgermeisterhaus zu sehen. Beide zeigen ein besonderes Stück Lemgoer Geschichte auf.

In den Jahren 1882/83 entstand an der Kreuzung Neue Straße/Breite Straße das lutherische Vereinshaus, in das der Christliche Jünglingsverein (der heutige Christliche Verein Junger Menschen, kurz CVJM) einzog, der ein Jahr zuvor gegründet worden war. Initiator des Baus war Hugo Rothert, der damalige Pfarrer von St. Nicolai. Rothert war obendrein ein interessierter Denkmalschützer, der veranlasste, dass ein Steinrelief mit dem Lamm Gottes (Agnus Dei) aus dem 1876 abgerissenen Regenstor in das neue Vereinshaus eingesetzt wurde.

Letztes Kunstwerk der Stadtmauer Das Relief war ursprünglich mit dem Bau des Regenstores um das Jahr 1300 entstanden, einem der ehemaligen Stadttore Lemgos. Über ein Jahrhundert schmückte das Relief das lutherische Vereinshaus, bevor es 2011 ausgebaut wurde und seinen Platz im Hexenbürgermeisterhaus fand. Heute gilt das steinerne Relief als das letzte noch erhaltene Kunstwerk aus der mittelalterlichen Stadtmauer Lemgos.

Zu sehen ist der Stein im Hexenbürgermeisterhaus gleich neben einer weiteren Darstellung des Lamm Gottes, das der Bibel nach &bdquo;die Sünden der Welt trägt“. Dabei handelt es sich um ein Motiv aus einem bunten Glasfenster, das ebenfalls das lutherische Vereinshaus schmückte, allerdings an der Ostseite. Wiederum hatte Pfarrer Hugo Rothert das bleiverglaste bunte Fenster in Auftrag gegeben, das im oberen Teil in einer Rosette das Lamm Gottes schmückt. Gelb leuchtet es vor blauem Hintergrund, während über ihm die Siegesfahne weht.

Spende von Frauen für Lemgo 1982 wurde es im Rahmen von Umbauarbeiten aus dem Vereinshaus entfernt, die Fensteröffnung zugemauert. Lange Jahre wurde das hohe Fenster in einer Scheune zwischengelagert, bevor es 2017 für die Reformationsausstellung seinen Weg ins Hexenbürgermeisterhaus fand. Dank Spenden der Frauen für Lemgo konnte es fachkundig restauriert werden und erstrahlt im Museum mittlerweile wieder in alter Schönheit. Gleich neben dem Agnus Dei-Stein aus dem alten Regenstor. Im CVJM-Haus wurde der Reliefstein durch eine Replik ersetzt.

Das Lamm Gottes hat in Lemgo viele Wege genommen

Rätsel um Kunstwerk aus Detmolder Museum gelöst

Pfarrer Holger Tielbürger sagt in Knetterheide „goodbye“

Viele Fotos vom Lemgoer Kläschenmarkt

Lemgo: Spende ermöglicht Malkurs im Stadtteiltreff Biesterberg

Betreiber mit Kläschen-Start zufrieden: So viel kosten Glühwein, Mandeln & Co. in Lemgo

Lemgoer können zu Kläschen mit vier neuen E-Bussen fahren

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus!

0,99 Euro im ersten Monat

Weiterlesen mit LZplus