Wie ein Schülersprecher seine Rede vor 1500 Menschen auf dem Marktplatz erlebte

Kreis Lippe/Lemgo. Nur wenige Tage Vorlauf hatte der Lemgoer Schüler Daniel Ridderbusch vor seinem großen Auftritt. Der 17-Jährige war von Organisatorin Katharina Kleine Vennekate eingeladen worden, am 28. Januar bei der Demonstration des Bündnisses &bdquo;Lemgo hält zusammen“ auf dem Lemgoer Marktplatz zu sprechen.

War er im Vorfeld die Ruhe selbst, änderte sich das, als Ridderbusch sah, wie viele Menschen zum Marktplatz strömten. Am Ende sollten es etwa 1500 werden, die für die Demokratie auf die Straße gingen.

Gezögert habe er kaum, ob er mit seinem Gesicht für die Themen Vielfalt und Toleranz eintreten wolle. &bdquo;Das sind Themen, die mir sonst auch am Herzen liegen“, betont der Schüler des Engelbert-Kaempfer-Gymnasiums, der sein Amt als Lemgoer Schülersprecher dieser Tage an Nachfolger Moritz Kasper abgegeben hat.

Aufregung kommt spät Geschrieben habe er seine gut fünfminütige Rede, die sich zwischen die diversen, allesamt älteren und damit erfahreneren Redner einreihte, am Freitag - also am Tag vor der Veranstaltung. &bdquo;Zwei, drei Freunden habe ich sie gezeigt - und wir sind ein paar Formulierungen miteinander durchgegangen“, beschreibt Daniel Ridderbusch eine gewisse Lässigkeit im Umgang mit seinem großen Auftritt vor 1500 Menschen.

&bdquo;Als ich dann am Samstag so viele Menschen auf dem Weg zum Marktplatz gesehen habe, war das krass. Da war ich dann schon aufgeregt“, berichtet der 17-Jährige. Er habe zwar mit vielen jungen Besuchern gerechnet, der hohe Anteil auch älterer Semester habe ihn hingegen überrascht. &bdquo;Da habe ich meine Rede noch an zwei Stellen spontan abgeändert“, sagt Ridderbusch zielgruppengerecht.

Viel Zwischenapplaus Als der Schülersprecher dann auf der Ballhaustreppe oberhalb von Regenbogen-Fahnen, Spruchbändern und zwischen Bürgermeister, anderen Honoratioren und dem ukrainischen Chor &bdquo;Chervona Kalyna“ stand, &bdquo;war die Aufregung aber wieder verflogen“, sagt Ridderbusch. &bdquo;Der Rest fühlte sich dann gut an. Ich durfte nur nicht ganz ans Marktplatz-Ende gucken.“ Sonst hätte ihm die Zahl der Zuhörer vielleicht schon Eindruck gemacht.

In Erinnerung geblieben ist dem jungen Lemgoer viel, viel Zwischenapplaus. &bdquo;Damit hatte ich nicht gerechnet“, betont Ridderbusch. Auch im Nachgang ging es damit weiter. &bdquo;Als wir die Menschenkette um das Rathaus gebildet haben , sind viele Menschen zu mir gekommen, um mir zu der Rede zu gratulieren.“

Bei Unrecht einschreiten Für Vielfalt und Toleranz durch eine so wichtige Rede einzutreten, würde er jederzeit wiederholen, resümiert der Ex-Schülersprecher eine vom Lampenfieber begleitete Erfahrung, die nicht viele Altersgenossen machen dürfen. Die Themen seien gleichwohl für die meisten seiner Schulkameraden und -kameradinnen aktuell.

Die Vielfalt der Kulturen, der Ethnien, die Gefahr von Mobbing und Hänseln ... an welcher Schule gibt es das nicht? &bdquo;Natürlich kann man es für sich niemals ausschließen, jemanden unfair zu behandeln. Aber zu reflektieren und einzuschreiten, wenn jemandem Unrecht widerfährt - das ist das Entscheidende“, sagt Ridderbusch.

Wie ein Schülersprecher seine Rede vor 1500 Menschen auf dem Marktplatz erlebte

Nach der Ära Klaus Brand: So tickt sein Nachfolger Cord Eickmeyer

Forscher: Junge Menschen empfinden Politik als Gegner

Highlights im neuen Jahr: Diese berühmte Schauspielerin kommt nach Lemgo

Dieser Händler zieht in die ehemaligen Räume von „dm“ in Lemgo

16-Jähriger in Lemgo getötet: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage im Mordfall Edeka

Sommerreifen verschwinden aus Lemgoer Garage

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €