Zum Geburtstag: Schüler zweier Lemgoer Schulen zeigen Stück rund um Pippi Langstrumpf

Lemgo. Im Rahmen der Festwoche zum 50-jährigen Schuljubiläum der Astrid-Lindgren-Schule (ALS), einer Förderschule mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung, hat das Theaterstück &bdquo;Pippilotta“ seine Premiere gefeiert und zahlreiche Gäste begeistert.

Gestartet ist der Schulbetrieb 1974 in einem alten Pfarrhaus in der Stiftstraße und der alten Volksschule in Leese. Das neue Schulgebäude in Leese wurde 1981 bezogen. Die pädagogischen Anforderungen an die Räume sind gestiegen und so hat die Schule im Januar 2022 einen Neubau am Vogelsang sowie dem Innovation Campus bezogen.

Gemeinschaftsprojekt zweier Schulen Das Theaterstück porträtiert die Namenspatronin der Schule Kinderbuchautorin Astrid Lindgren (1907-2002) und ihre Kinderheldin Pippi Langstrumpf. Es entstand als kooperatives und inklusives Projekt der Astrid-Lindgren-Schule mit der benachbarten Karla-Raveh-Gesamtschule (KRG) und wurde vom Landesprogramm &bdquo;Kultur und Schule“ gefördert. Regie des gemeinsamen Tanz-Theaterstücks führten Karin Wedeking aus Bielefeld und Tanzpädagogin Patricia Struffolino aus Detmold. Beteiligt waren rund 30 Schülerinnen und Schüler beider Schulen. Der Kurs &bdquo;Darstellen und Gestalten“ der Jahrgangsstufe 9 der KRG unter Leitung von Doris Eulenstein und acht Schüler der ALS unter Leitung von Freya Stadermann wirkten dabei eng zusammen.

Ein lauter Paukenschlag und zartes Pippi-Langstrumpf-Lied der von Philipp Schmidt-Rhaesa gebauten Spieluhr stimmten auf der Treppe vor der Aula rund 120 Gäste auf die Premiere ein. Pädagogische Sätze von Astrid Lindgren machten nachdenklich: &bdquo;Wir stehen immer auf der Seite der Kinder. Wenn Kinder ohne Liebe aufwachsen, muss man sich nicht wundern, wenn sie lieblos werden. Man kann in Kinder nichts hineinprügeln, aber vieles herausstreicheln.“ &bdquo;Faul sein ist wunderbar“, gähnte ein Junge auf der Bühne und hatte die Lacher auf seiner Seite. Die jugendlichen Darsteller nahmen die Gäste mit auf eine Reise zur Geburtstagsparty der Astrid-Lindgren-Schule mit Pippi Langstrumpf, deren Konterfei über die Bühne geschoben wurde.

Modenschau und Tanz Natürlich durfte eine Geburtstagstorte nicht fehlen, die in tänzerischer Arbeit gemeinsam fabriziert wurde. &bdquo;Hau ein Ei rein“ lautete ein Song von Bibi und Tina, der alle Gäste zum Mitklatschen brachte und zu dem sich zwei Jungs überdimensionierte Eier auf den Kopf hauten. Attrappen von großen Tortenstücken wurden tänzerisch auf die Bühne gebracht und eine riesige Geburtstagstorte vor die Bühne gestellt.

Die Darsteller fragten, was noch zu einer Geburtstagsfeier gehört. Geschenke, festliche Kleidung und Dekorationen lauteten Antworten, die jeweils zu entsprechenden Tanz- und Schauspielszenen führten. So gab es einen bunten Tanz, in dem Geschenke durch die Luft flogen. Drei Schauspielerinnen erstarrten zu Schaufensterpuppen, die zu fetziger Musik gekleidet wurden und in einer Art Modenschau konkurrierten. Zu seichter Musik beeindruckte ein dahinschwebender Luftballon-Tanz, der die Bühne schmückte. Rockig und wild wurde es, als der Pippi-Langstrumpf-Song &bdquo;Här Kommer Pippi Langstrump“ auf Schwedisch im fetzigen Metal-Stil erklang. Ein beherztes &bdquo;Happy Birthday, liebe Astrid“ ließ das kurzweilige Stück ausklingen.

Die Schüler agierten selbstbewusst und setzten die Figur der frechen Pippi erfrischend in Szene. Das liebevoll gestaltete bunte Bühnenbild von Duweke Diekmann-Manthey sowie die gelungene Beleuchtung und Tontechnik von Svante Holling trugen dazu bei, dass das Stück bei den Gästen bestens ankam. Christoph Schnare, stellvertretender Schulleiter der ALS, dankte allen Beteiligten und zitierte Lindgren: &bdquo;Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss, wie andere Menschen“. Auch Bernd Hendig, Schulleiter der KRG, freute sich über die gelungene Kooperation. Alle Mitwirkenden erhielten eine Urkunde vom Landesprogramm NRW &bdquo;Kultur und Schule“.

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