Strohsemmelfest lockt Tausende in die Lemgoer City

Lemgo. Von einem kleinen Fest auf dem Marktplatz hat sich das Strohsemmelfest schnell zu einem der beliebtesten Feste des Jahres in der Alten Hansestadt entwickelt. Namentlich mit dem kleinen runden, auf Stroh gebackenen Brötchen, steht das Fest mittlerweile für ein umfangreiches Kulturprogramm auf dem Marktplatz und einen Abteigarten, in dem an einem Wochenende mehrere Tausend Menschen zusammenkommen. Maßgeblich beteiligt an dieser Entwicklung ist Wolfgang Jäger gewesen, der Vorsitzende von Lemgo Marketing, der in diesem Jahr sein letztes Strohsemmelfest vor seinem Ruhestand organisiert hat.

Dass der Blick so häufig auf die Wettervorhersage gerichtet war, das habe Wolfgang Jäger bisher bei keinem Strohsemmelfest erlebt, sagte er, und das diesjährige sei immerhin sein 26. &bdquo;Bisher habe ich mich noch nie im Vorfeld mit der Feuerwehr abstimmen müssen, aber die Unwettervorhersagen nehmen wir natürlich sehr ernst“, sagte er am Samstagnachmittag.

3500 Besucher kommen alleine am Freitagabend Bis dato sei es ein hervorragendes Fest gewesen, der Freitag habe rund 3500 Besucher in den Abteigarten gelockt, die Sitzgelegenheiten seien stets belegt und die Stimmung hervorragend gewesen. Ebenso sei es am Samstag weitergegangen. Gegen späteren Nachmittag füllten sich die zahlreichen Bierzeltgarnituren und die Menschen saßen gesellig beisammen. Und auch in der Innenstadt war einiges los: Auf dem Marktplatz jagte ein Programmpunkt den nächsten und am Samstagabend gab es natürlich eine Live-Übertragung des Länderspiels. &bdquo;Darauf konnten wir selbstverständlich nicht verzichten“, sagte Jäger. &bdquo;Für den Abteigarten haben wir kurzerhand noch einen Fernseher angeschafft, den größten, den wir bekommen konnten.“

Am Samstag und Sonntag lockte auch der Kunst- und Handwerkermarkt wieder in den Abteigarten, der zum gemütlichen Flanieren einlud. &bdquo;Ich komme meist wegen des Marktes hierher“, verriet Renate Schlier. &bdquo;Es gibt viele handgemachte Sachen, da finde ich meist die eine oder andere Kleinigkeit.“

Weindorf ist ein Highlight Vom Strohsemmelfest kaum mehr wegzudenken ist das italienische Weindorf, das in jedem Jahr mit den Eheleuten Carolina und Michele Bolla und ihrem Team rund 1300 Kilometer aus Italien anreist – und das seit mehr als 25 Jahre. Im Gepäck haben sie dann stets die leckersten Weine, Wurst- und Käsespezialitäten, Nudeln, Trüffel und Kekse aus der Heimat in der nordwestitalienischen Region Piemont. &bdquo;Eigentlich sind wir schon längst in Rente, arbeiten aber so gerne, dass wir zu jedem Strohsemmelfest nach Lemgo reisen“, verriet Carolina Bolla. Mit der typisch italienischen Herzlichkeit versorgten sie die Besucher mit exklusiven Köstlichkeiten zu fairen Preisen.

Und auch der Hauptakteur des Festes, die kleine, fast schon unscheinbare Strohsemmel, wurde passend in Szene gesetzt. Zum wiederholten Mal von der Bäckerei Güttge, die das Gebäck sowohl in Zehner-Tüten anbot als auch auf kreative Art belegt. So gab es etwa Strohsemmel mit Salami, Schokoküssen oder Räucherlachs.

Dass es die Strohsemmel das ganze Jahr über zu kaufen gibt, hielt die Besucher aber nicht von einer Bevorratung ab. &bdquo;Irgendwie gehört es für mich zu diesem Fest dazu, eine große Tüte Strohsemmel zu kaufen“, sagte Manfred Eckert. &bdquo;Meine Familie und ich essen sie dann meist ohne Belag, einfach aus der Tüte, so schmecken sie auf dem Fest einfach am besten.“ Und die Geselligkeit, die kam ebenfalls nicht zu kurz, kamen die Besucher doch überall mit ihren Sitznachbarn ins Gespräch, lernten sich kennen und tauschten sich aus in angenehmer Atmosphäre.

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