Unbequeme Wahrheiten: Beim Finale des Lemgoer Sommertreffs geht es um den Klimawandel

Lemgo. Zum Abschluss der &bdquo;Sommertreff“-Reihe hatte sich die Stadt für eine Darbietung entschieden, die die Besucher nicht nur unterhalten, sondern auch nachhaltig beeindrucken oder gar nachdenklich zurücklassen sollte. Kaum eine Gruppe hätte für diesen Zweck besser geeignet gewesen sein können als das Detmolder &bdquo;Theatre Fragile“, das mit seinem Programm &bdquo;Are you ready?“ auf den Klimawandel und den Umgang der Menschen mit diesem Thema hinweist.

Gleich zwei Aufführungen hatte das &bdquo;Theatre Fragile“ für den letzten Tag des &bdquo;Sommertreffs“ am Freitag angesetzt. Aufgrund des eingeschränkten Platzangebotes auf dem Marktplatz sollte jedem Besucher die Möglichkeit eines Besuchs eröffnet werden. Ob es am Ende beide Aufführungen gebraucht hätte, wenn bei den jeweiligen Terminen die Plätze lediglich zur Hälfte besetzt waren, sei dahingestellt. Trotzdem: Das Theater-Team war zufrieden, wie Schauspielerin Marianne Cornil versicherte.

Sie hatte vor Beginn der Performance im Publikum Zettel und Stifte verteilt. Die Besucher sollten hier notieren, welche W-Fragen ihnen zum Thema Klimawandel einfallen. Ein paar Zuschauer konnte sie tatsächlich für eine Teilnahme begeistern, und diese durften ihre aufgeschriebenen Fragen im Laufe der Performance dann auch live vorlesen und so ein Teil des Programmes werden.

Gedanken und Meinungen

Überhaupt war das Programm sehr von Gedanken und Meinungen (ehemaliger) Zuschauer geprägt, denn parallel zu der rituellen Performance der fünf Schauspielerinnen bildeten Stimmcollagen die akustische Grundlage. Zu hören waren hier Stimmen und Meinungen vieler verschiedener Menschen. Die ältere Generation sei schuld am Klimawandel, war hier etwa zu hören. Eine junge Mutter machte sich Sorgen um die Welt, in der ihr Kind einmal leben soll, und wieder andere Stimmen waren sich sicher, dass manche Menschen &bdquo;es einfach nicht verstehen“, obwohl doch bereits Klimaforscher den Wandel erkannt hätten.

Der Klimawandel, die Frage nach dessen Existenz, der damit verbundene Umgang und die Fragen nach dem eigenen Handeln bewegen die Menschen. &bdquo;Zwischen dem, was wir wissen und dem, was wir tun, klafft ein Abgrund. Und wenn wir handeln, was bewirken wir?“ hatte sich auch das Theater-Team gefragt.

Um einen Weg aus diesen widersprüchlichen Positionen zu finden, luden die fünf Darstellerinnen das Publikum ein, mit Gesang, Tanz, physischem Theater und Maskenspiel, Wut, Verhandlung, Trauer und Akzeptanz zu durchleben. Gereicht haben ihnen für die Darstellungen einfache Quader aus Pappe. Und trotz aller Ernsthaftigkeit, so sollte &bdquo;Are you ready?“ doch ein freudiger und hoffnungsvoller Akt sein, der das Publikum mitnehmen sollte - von der Verlusterfahrung in ein gemeinschaftliches Aufschwingen.

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