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Biologe lässt Fledermäuse und Lemgoer Publikum auf Tuchfühlung gehen

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Die Besucher durften den Herzschlag einer Fledermaus mit den Fingern erspüren. - © Uwe Vogel
Die Besucher durften den Herzschlag einer Fledermaus mit den Fingern erspüren. (© Uwe Vogel)

Lemgo. Nicht auf ledrigen Schwingen, sondern mit dem Pedelec ist der Biologe Bernd Meier-Lammering aus Herford ins Kastanienhaus, um über Fledermäuse zu sprechen. Eingeladen hatten ihn der BUND Lemgo und der Verein Pro Ilsetal. Uwe Vogel vom Verein begrüßte das gute Dutzend Gäste, die nicht nur aus Lemgo kamen.

„In lockerem Vortrag machte der Biologe zuerst klar, warum es nicht anstrengend ist „kopfüber abzuhängen“. Die spezielle Konstruktion der Zehen ermöglicht das seit über 50 Millionen Jahren“, heißt es in einer Pressemitteilung. Auch gestorbene Fledermäuse könnten durchaus in dieser hängenden Position verbleiben.

Dass Fledermäuse mit den Ohren in der Nacht sehen, hielt man vor 300 Jahren für Teufelszeug. So hat sich dann der Ruf dieses Tieres entwickelt. Letztendlich sind sie aber ein wichtiges Glied in der Nahrungskette der Natur.

„Mit vielen Erlebnissen aus seiner Tätigkeit als Fledermausexperte machte er den Vortrag lebendig. Ob es nun um die Darstellung des Balzverhaltens oder die Rettung einer Fledermauskolonie von einer Baustelle ging. Es war ein spannender Vortrag mit vielen Zwischenfragen der interessierten Besucher.“

Auf Tuchfühlung mit der Fledermaus

Ein Höhepunkt des Abends seien die mitgebrachten Pflegetiere des Biologen gewesen. So habe jeder aus nächster Nähe die kleinen Säuger betrachten, befühlen und sogar füttern können. „Ein sicherlich erstmaliges und vielleicht einmaliges Erlebnis für viele Gäste. Den Herzschlag mit 800 Schlägen pro Minute bei einem 4 Gramm leichten Tier zu fühlen, ließ die Herzen höherschlagen.“

Anschließend ging es dann in die warme Sommernacht. Mit entsprechenden Detektoren konnten die Töne der Fledermäuse den Gästen hörbar gemacht werden. „Über dem Festungsgraben am Wall war ein regelrechter Futterteller von Insekten für die Jäger der Nacht angerichtet.“ Die Detektoren gaben ordentlich Signale ab. Man konnte sogar auf dem tragbaren Computer des Experten die Töne sehen, die das Gerät aufzeichnete. „Da staunten auch die vielen Passanten des Walls nicht schlecht“, schreiben die Veranstalter. „Unter großem Applaus wurde der Abend spät beendet. Mit vielen Anregungen was ein jeder für Fledermäuse, für die Natur und damit für sich selbst tun kann, gingen die Gäste nach Hause.“

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