Lemgo feiert musikalische Mixtour mit internationalem Heinrich-Schütz-Fest

Lemgo. Es wird international, stilübergreifend, mit Angeboten für Kenner und Einsteiger. Am Wochenende startet das Musikfestival &bdquo;MixTour - Renaissance der Musik“ in Lemgo. Zum siebten Mal und in diesem Jahr mit einem besonderen Höhepunkt: Das Internationale Heinrich-Schütz-Fest kommt im Rahmen des Musikfestes vom 21. bis 29. September nach Lemgo.

Seit 1930 widmet sich die internationale Heinrich-Schütz-Gesellschaft dem Werk von Heinrich Schütz und seiner Zeitgenossen im 16. und 17. Jahrhundert. Vor 60 Jahren war die Gesellschaft bereits einmal mit ihrem Fest in Lemgo zu Gast und die Kontakte sind nie abgerissen, schließlich so erklärt auch Arno Paduch von der Schütz-Gesellschaft, gebe es viele Gemeinsamkeiten zur Renaissance- und Hansestadt - und mit dem Lemgoer Hofmusiker Johann Grabbe habe Heinrich Schütz gar in Venedig studiert. Und noch einen anderen berühmten Lemgoer Zeitgenossen hat sich die Schütz-Gesellschaft ausgewählt: Engelbert Kaempfer wird in den Veranstaltungen in musikalischen Reisen nach Persien und Japan seinen Widerhall finden.

&bdquo;Lust machen, Neues zu entdecken“ Und so hat sich mit der Mixtour zusammengetan, was eigentlich schon längst wieder hätte zusammenfinden sollen. Bereits 2020 war das Heinrich-Schütz-Fest für Lemgo geplant - auch dank der intensiven Kontakte von Dr. Vera Lüpkes vom Freundeskreis Weserrenaissance-Museum Brake zur Schütz-Gesellschaft - musste dann aber Corona-bedingt ausfallen.

Nur zu gerne haben die künstlerischen Leiter Frank Schreiber und Volker Jänig von St. Nicolai und St. Marien daher die Schütz-Gesellschaft in der Mixtour &bdquo;Klangweiter Raum“ aufgenommen, die das kulturelle Leben Lemgos von Samstag, 21. September, bis Sonntag, 29. September, bereichert. Die Besucher dürfen sich freuen, auf eine Vielfalt von Konzerten, Symposien und Exkursionen, die - wie es Volker Jänig beschreibt - aufbauen auf die vielfältige Substanz, die Lemgo zu bieten hat, bereichert um das Programm der Schütz-Gesellschaft. Dabei setzen die Veranstalter (Kirchengemeinden St. Nicolai und St. Marien

Stadt Lemgo, das Weserrenaissance-Museum und die Heinrich-Schütz-Gesellschaft) auf den kulturellen und musikalischen Transfer, wollen sich bewusst in die Mitte bewegen, kulturelle Hemmschwellen überwinden und Lust darauf machen, sich auf Neues einzulassen. Ausdrücklich seien damit auch die hochkarätig besetzten Symposien gemeint, wie Arno Paduch betont, die sich keineswegs nur an Experten, sondern an alle richten, die Lust haben, neue Erkenntnisse zu gewinnen.

Konzert XXL am Samstag Die Mixtour &bdquo;Klangweiter Raum“ startet am Samstag, 19.30 Uhr, mit dem Konzert &bdquo;Raum Musik XXL“ in der St. Marienkirche. Acht Solisten, drei Chöre, drei Orgeln und 15 Orchestermusiker sind mit Werken von Heinrich Schütz, Giovanni Gabrieli, Michael Praetorius und anderen zu hören.

Gottesdienst, Exkursion und Workshop Am Sonntag, 22. September, folgt ein musikalischer Gottesdienst um 10 Uhr in St. Nicolai, ebenfalls um 10 Uhr startet die Orgelexkursion nach Welsede, Kolster Fischbeck, Kloster Möllenbeck und Corvey. Die Teilnahme ist noch möglich, allerdings nur mit dem eigenen Pkw.

Pier Damiano Peretti gibt im Anschluss an den Gottesdienst einen Orgelkurs für Studenten der Hochschule (ebenfalls am Montag und Dienstag, zuhören ist erlaubt). Um 18 Uhr folgt ein Orgelkonzert von Peretti in St. Marien.

Hanse-Ensemble zum Schütz-Fest Am Donnerstag, 26. September, startet um das 53. Heinrich-Schütz-Fest um 16 Uhr mit einem Festvortrag von Prof. Dr. Detlef Haberland im Rathaus, der sich mit Engelbert Kaempfer und den musikalischen Kulturen in Europa, im Orient und in Asien befassen wird.

Am Abend, 19.30 Uhr, ist das renommierte Europäische Hanse-Ensemble in St. Marien zu hören. Sie spielen Werke von Matthias Weckmann, Christoph Bernhard oder auch Heinrich Albert.

Symposium, Gaming und musikalische Weltreise Am Freitag, 27. September, folgt ab 9.30 Uhr ein wissenschaftliches Symposium im Schloss Brake. Thema ist &bdquo;Musik und Kulturtransfer im späten 16. und 17. Jahrhundert“. Es sprechen Dr. Esma Cerkovnik, Dr. Vera Lüpkes, Prof. Bettina Varwieg und Dr. Michael Bischoff. Der Eintritt ist frei.

Um 16 und 17 Uhr folgen Orgel-und Stadtführungen, Kirche St. Marien.

Einen besonderen Programmpunkt bildet auch die Präsentation &bdquo;Workshop Games - Engelbert Kaempfer“. Jugendliche haben Konsolen-Spiele zum Leben des Lemgoer Wissenschaftlers und Reisenden entwickelt. Sie werden ab 18 Uhr im Gemeindehaus St. Nicolai vorgestellt.

&bdquo;Auf musikalische Weltreise mit Engelbert Kaempfer“ geht es dann um 19.30 Uhr in St. Nicolai. Das Johann Rosenmüller Ensemble spielt Werke von Schütz und Zeitgenossen, aber auch traditionelle Musik aus Persien und Japan.

Stammbuch, Symposium und italienisches Konzert Der Samstag, 28. September, steht dann wieder ab 9.30 Uhr im Zeichen des Symposiums &bdquo;Musik und Kulturtransfer im späten 16. und 17. Jahrhundert“. Der Eintritt ist frei. Um 18 Uhr schließt sich eine Führung durch das Weserrenaissance-Museum an. Als Leihgabe ist dann unter anderem das Stammbuch von Engelbert Kaempfer zu sehen. Der Eintritt ist frei, Anmeldungen sind bis zum 20. September erbeten.

Gegen 19 Uhr wird es dann musikalisch. &bdquo;Heinrich Schütz und Italien“ ist Thema des Konzertes von Concerto Farinelli mit der Sopranistin Veronika Winter.

Die Lemgoer Mixtour und das Heinrich-Schütz-Fest enden am Sonntag mit dem Gottesdienst um 10 Uhr in St. Marien. Dann werden auch die Werke des Orgelworkshops vorgestellt.

Um Reservierungen und Kartenvorverkauf wird gebeten. Karten sind im Gemeindebüro St. Nicolai erhältlich oder auch unter tickets.nicolai-lemgo.de. Auch für die entgeltfreien Symposien wird nach Möglichkeit um Anmeldung bei der Heinrich-Schütz-Gesellschaft gebeten unter Tel. (0561) 316 450-0 oder auch unter info@schuetzgesellschaft.de

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