So sieht der Lemgoer Bürgerwald zwei Jahre nach der Pflanzaktion aus

Lemgo. Vor fast genau zwei Jahren sind 16 Bürger bei Temperaturen leicht über dem Gefrierpunkt in den Stadtwald gegangen, um etwa 640 Bäume zu pflanzen . Die Aktion war Teil des sogenannten Treeathlons , bei dem die Lemgoer ihrem Stadtwald etwas zurückgeben, ihm helfen wollten. Aber was ist aus den kleinen Setzlingen geworden? Förster Alexander von Leffern hat gute Nachrichten.

&bdquo;Ich bin zufrieden. Es ist so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Die Douglasie ist zwischen den Birken im Halbschatten optimal gediehen“, findet der Förster. Zwei bis drei Meter hoch ragen die meisten schon, manche sogar noch höher. &bdquo;Die Douglasie wächst schnell“, weiß von Leffern. Dazwischen finden sich Eichen, Buchen, Ebereschen und Lärchen aus der Naturverjüngung, die also durch herabgefallene oder angeflogene Samen von umstehenden Bäumen entstanden sind.

Wildverbiss &bdquo;Wir haben ja bewusst andere Arten zugelassen. Es macht richtig Spaß, wenn man sieht, wie sich der Wald so entwickelt hat“, meint der Förster. Positiv dazu beigetragen habe das feuchte Wetter in den vergangenen zwei Jahren. &bdquo;Das sieht man ja allgemein überall an der Vegetation. Die hat einen richtigen Sprung gemacht.“ Im Oberboden befinde sich viel Wasser derzeit, das zeigt sich auch am Radsieksback, der entlang des Forstweges gut zu sehen ist.

Auch negativer Begleitwuchs wie stachelige Wildbrombeeren finde sich kaum auf den Flächen. &bdquo;Eigentlich nur da, wo mehr Licht hinkommt“, sagt von Leffern. Allerdings ist Wildverbiss an den Spitzen der Fichten aus der Naturverjüngung zu sehen. &bdquo;Da hinten sind Dürrständer auf den Zaun gefallen. Das Loch hat das Wild genutzt, um in die Fläche zu laufen. Aber wir haben das repariert“, sagt der Förster. Als Dürrständer bezeichnet der Fachmann tote Bäume, also die Nadelbäume, die wegen Stürmen, Schädlingen oder Dürre abgestorben sind.

Pflege notwendig Und davon gibt es in Lemgo reichlich. Rund 30 Prozent des mehr als 1000 Hektar großen Stadtwaldes sind betroffen. Das machte die Bürger so betroffen, dass sie helfen wollten. Und der Arbeitseinsatz habe sich gelohnt, denn auch die Roteiche nebenan auf der Fläche entwickle sich gut. &bdquo;Sie ist nicht so stark gewachsen wie die Douglasie, die etwa ein bis zwei Jahre Vorsprung hat. Aber ich bin zufrieden“, sagt der Förster. Von rund 20 auf 80 Zentimeter sind die Setzlinge gewachsen.

Auf diesem Areal lässt sich auch sehen, dass Wildbeeren rausgeschnitten wurden. &bdquo;Diese Pflegemaßnahmen müssen sein, weil es sich um kleine Pflanzen handelt, die wir schützen wollen“, sagt von Leffern. Insgesamt geht er davon aus, dass 90 Prozent der gepflanzten Bäume gut gedeihen - und das liege auch an der guten Pflanzung. &bdquo;Das ist das A und O“, weiß der Experte.

Also könnte es eine Wiederholung der Bürgerpflanzaktion geben? &bdquo;Ja, warum nicht? Wir hatten gerade ein Projekt mit Studenten der Technischen Hochschule , die unter anderem Gatter gebaut haben, und mit Schülern der Karla-Raveh-Gesamtschule, die einen Schulwald gepflanzt haben. Solche Aktionen werden gerne gesehen und stärken die Bindung der Menschen zum Wald. Das ist wichtig und es macht natürlich auch Spaß“, freut sich Alexander von Leffern.

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