Nun Wein statt Sekt: Wieder liegen zahlreiche Flaschen in Lemgos Straßengräben

Lemgo. So ganz hat sich das Problem mit den illegal entsorgten Flaschen in Lemgos Straßengräben wohl noch nicht erledigt. Statt kleiner Sektflaschen finden sich nun leere Weißwein-Flaschen und Tetrapacks. Darauf hat eine Leserin die Redaktion nach der letzten Berichterstattung aufmerksam gemacht. Ein Besuch vor Ort zeigt: Das ist noch nicht alles.

Wie berichtet fanden sich Hunderte Piccolos in Lemgoer Straßengräben, unter anderem am Kluckhofer Weg, an der Wiembecker Straße sowie auf der anderen Stadtseite an der Luher Straße, Niederluher Straße und an der Vogelhorster Straße. Es handelte sich immer um die Marken &bdquo;MM“ und &bdquo;Söhnlein“. Ein LZ-Leser sah eines Tages zufällig, wie jemand während der Fahrt aus einem Kleinwagen heraus so eine Flasche an einer der Stellen in den Straßengraben schmiss und meldete dies der Polizei. Diese gab die Informationen ans Ordnungsamt der Stadt weiter.

Leser fordert Strafe Im September vergangenen Jahres habe das Problem dann gelöst werden können. Wie, dazu sagte die Stadt nichts. Der Leser findet es aber &bdquo;unverständlich, d ass der Fahrer offenbar keine Strafe erhält, nur weil man es dem Halter nicht nachweisen konnte“. Für den Verstoß gegen das Kreislaufwirtschaftsgesetz können Bußgelder zwischen 25 Euro und bis zu 50.000 Euro verhängt werden. Der Leser habe das Fahrzeug und die Flaschen immerhin seither nicht mehr gesehen.

Doch das stimmt nicht ganz. Ein Blick in die Randbereiche der besagten Straßen zeigt: Zumindest an der Vogelhorster Straße liegen noch jede Menge der Piccolos. Diese können aber auch alt und erst jetzt ans Licht gekommen sein, weil die dortigen Bäume gestutzt wurden.

Unterschiedliche Weine Neu sind hingegen die Weißweinflaschen und -tetrapacks, die bislang nur an der Wiembecker Straße zu finden sind. Allein 16 Stück hat eine LZ-Leserin beim Spaziergang mit dem Hund in einem relativ kleinen Bereich gefunden. Sie meint: &bdquo;Schon traurig, dass man trinkt, Auto fährt und dann auch noch seinen Müll zur Verdeckung einfach so entsorgt.“

Die Tetrapacks sind alle von der Marke &bdquo;Cantine Caviro“. Die Flaschen hingegen sind von unterschiedlichen Herstellern wie &bdquo;Blanchet“ und zwei Eigenmarken des Discounters &bdquo;Netto“. Ob sie alle vom selben Verursacher stammen, lässt sich nicht sagen. Genauso wenig, ob es sich um dieselbe Person wie bei den Piccolos handelt und diese nur geschmacklich umgeschwenkt ist. Denn bislang wurde der Umweltfrevler bei der Tat nicht erwischt.

Die Stadt jedenfalls weiß nichts von den Weinflaschen und -tetrapacks. &bdquo;Die Wiembecker Straße wird als Kreisstraße eigentlich nicht von uns kontrolliert“, heißt es aus der Pressestelle.

Wer ein Alkoholproblem hat, kann Hilfe bei der Suchtgefährdetenhilfe Lemgo unter Mobil 01726758441 oder per E-Mail an rs@freundeskreis-lemgo.nrw erhalten. Außerdem hat das Blaue Kreuz eine Außenstelle im Gemeindezentrum St. Johann, zu erreichen unter Tel. (0151) 25145060. Die Gespräche sind vertraulich und auf Wunsch auch anonym. Ein Erstkontakt ist auch per E-Mail an info.lippe@blaues-kreuz.de möglich.

Transparenzhinweis: In einer ersten Version des Artikels stand, dass die Stadt von den Weinflaschen und -tetrapacks weiß. Das ist falsch. Sie weiß davon nichts. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

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Keine illegal entsorgten Sektflaschen mehr in Lemgos Straßengräben

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