Kreis plant Rad-Schutzstreifen in Matorf und Gehweg in Kirchheide

Lemgo/Matorf-Kirchheide. Für Radfahrer auf der Vlothoer Straße in Matorf sind Änderungen in Sicht: Der Kreis möchte einen Fahrrad-Schutzstreifen auf der Strecke zwischen dem nördlichen Ortseingang und der Kreuzung mit der Luher Straße (beim Gasthof Hartmann) einrichten. Das solle die Sicherheit erhöhen, heißt es vom Eigenbetrieb Straßen des Kreises. Dieser ist für die für 2028 geplante Umgestaltung zuständig, denn die Vlothoer Straße ist auf diesem Abschnitt eine Kreisstraße.

Auf die Pläne hatte Straßenbauexperte Friedhelm Jasper (SPD) aus Matorf hingewiesen. Auf dem vorhandenen kombinierten Rad- und Gehweg gibt es mehrere Ein- und Ausfahrten beziehungsweise Einmündungen, die eine Gefahrenquelle seien. Außerdem ist der etwa einen Kilometer lange Radweg auf dem abschüssigen Stück nach Jaspers Worten eigentlich zu schmal, weil dort Radfahrer in beiden Richtungen unterwegs seien. &bdquo;Es geht darum, die Fahrradverkehre zu trennen“, betont Jasper.

Bergab deutlich schneller Deshalb sollen die Radfahrer, die bergab Richtung Lemgo unterwegs sind, auf die Straße wechseln. Für sie wird bergab am westlichen Fahrbahnrand ein sogenannter Schutzstreifen eingerichtet, also ein Radstreifen auf der Fahrbahn markiert. Thomas Hilker, Leiter des Eigenbetriebs Straßen des Kreises, weist darauf hin, dass Radfahrer bergab deutlich schneller unterwegs seien als bergauf. Die Trennung werde dies entschärfen. Denn: &bdquo;Der heutige erhöhte kombinierte Rad-/Gehweg entspricht nicht mehr annähernd den Standards“, bestätigt Hilker.

Damit die Radfahrer aus Kirchheide auf den Schutzstreifen kommen, müssen sie die Straße überqueren. Dafür ist eine Verkehrsinsel geplant, ein sogenannter Fahrbahnteiler. &bdquo;Die Ortseingangsbereich ist kurvenreich und unübersichtlich“, erklärt Hilker den Hintergrund. Der genaue Standort für die Verkehrsinsel stehe aber noch nicht fest. Klar sei: Solch ein Fahrbahnteiler senke am Ortseingang die Geschwindigkeit des motorisierten Verkehrs.

Zweiter Schutzstreifen Offen ist ebenfalls, ob es einen zweiten Schutzstreifen auf der Ostseite der Fahrbahn gibt, also in Richtung Kirchheide. &bdquo;Die Fahrbahnbreite würde es hergeben“, sagt Gerhard Reineke, Radverkehrsbeauftragter der Stadt Lemgo. Die Stadt befürworte jedenfalls die Schutzestreifen-Pläne des Kreises, hätte sie nach Reinekes Worten gerne früher als 2028 umgesetzt gesehen. Ob es zweiten Schutzstreifen für bergauf gibt? Auch hier sind die Planungen noch nicht abgeschlossen. Hilker unterstreicht, der Kreis werde sich mit der Stadt Lemgo abstimmen. Das Projekt früher umzusetzen, sei wegen begrenzter Kapazitäten – sowohl personell als auch finanziell – begrenzt. In jedem Fall hofft der Kreis auf Fördermittel.

Gerhard Reineke zeigt sich ebenfalls überzeugt, dass die Umgestaltung die Verkehrssicherheit erhöhen werde – auch wenn manche Radfahrer sich auf Schutzstreifen auf der Fahrbahn weniger wohl fühlen als auf einem erhöhten Radweg. Er setzt auf den Gewöhnungseffekt und hat darüber hinaus beobachtet, dass es bei vielen Radfahrern ein Umdenken gegeben habe. Das lasse sich an den Schutzstreifen der Lageschen Straße beobachten.

Derweil möchte der Kreis auch die Vlothoer Straße in Kirchheide verändern. Hier soll der Gehweg vom südlichen Ortseingang ein Stück weitergeführt werden, möglicherweise gute 400 Meter bis zur Kreuzung mit Driftenweg und Insterburger Straße. Vorgesehen ist auch eine weitere Querungshilfe. Bislang gibt es an der Stelle gar keinen Geh- oder Radweg. Für beide Projekte rechnet der Kreis mit Kosten von einer Million Euro (die LZ berichtete) . Vorgesehen ist für die Bauarbeiten in Kirchheide ebenfalls das Jahr 2028. Hilker: &bdquo;Wir möchten das gerne im selben Atemzug wie die Arbeiten in Matorf machen.“

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