Darum gibt es für die Lemgoer Förderschule erneut einen Neubau

Lemgo. Anfang 2022 zog die Astrid-Lindgren-Schule (ALS) in den Neubau am Vogelsang. Doch schon kurz darauf war klar: Der Platz reicht nicht aus. Verwies der Kreis als Schulträger zunächst auf die Schulentwicklungsplanung und schob im vergangenen Jahr dann module Containerklassen nach, so soll es jetzt ein Neubau in Modulbauweise richten.

Für gut 2,1 Millionen Euro will der Kreis auf der Fläche auf dem Schulgelände, auf dem derzeit noch die Containerklassen stehen, den modulen Neubau aufstellen. Ein Nebengebäude auf einer Grundfläche von 29 mal 18 Metern in eingeschossiger Bauart, das Platz bieten soll für drei Klassenräume mit angegliederten Gruppen-, Neben- und Sanitärräumen.

Prognosen werden weiterhin übertroffen Mit den Neubauplänen reagiert der Kreis auf die wachsenden Schülerzahlen. S o war bereit mit Einzug in den Neubau 2022 klar , dass weit mehr Schüler die ALS besuchen, als es in der Schulentwicklungsplanung ursprünglich vorgesehen war. Der Platz reichte nicht aus und das, obwohl der Kreis bereits mit Puffer geplant und die Neubauten statt für die seinerzeit prognostizierten 160 für etwa 190 Schüler konzipiert hatte: am Standort Vogelsang für insgesamt 144 Schüler und am neuen Berufsförderzentrum am Lüttfeld für weitere 40 bis 48 Schüler.

Und die Schülerzahl an der Förderschule mit dem Schwerpunkt &bdquo;Geistige Entwicklung“ wächst stetig weiter : Im laufenden Schuljahr waren es statt der geplanten 210 bereits 227 Schüler. Selbst die Zahlen der aktuellen Schulentwicklungsplanung (SEP) von 2024 sind bereits übertroffen. &bdquo;Sie wurde als Reaktion auf die sich zu niedrig herausstellende Prognose der vorangegangenen SEP erstellt“, wie der Kreis Lippe auf Nachfrage der LZ schreibt. Die neue Schulentwicklungsplanung geht für 2025 von 211 und für das kommende Jahr von 213 Schülern an der ALS aus - gemessen an der Demografie in NRW und im Kreis Lippe, wie es von der Pressestelle des Kreises heißt. Tatsächlich aber plant die Astrid-Lindgren-Schule für das Schuljahr 2025/26 bereits mit 228 Schülern.

Förderbedarf wächst überproportional Allerdings, so wird auch in der Schulentwicklungsplanung 2024 ausdrücklich betont, könne die Quote der Schüler mit Förderbedarf gegebenenfalls über die demografische Prognose hinaus ansteigen. Und das scheint an der ALS der Fall. So sei vor allem ein wachsender Bedarf von Schülern mit intensiv-pädagogischen Förderbedarf und aus dem Autismus-Bereich zu verzeichnen. Und da die Container, die im vergangenen Jahr aufgestellt wurden, nur als Interimslösung geplant sind, will der Kreis den nötigen Raum jetzt mit dem modulen Neubau schaffen.

Bei Bedarf gebe es zudem die Möglichkeit, den Neubau noch kurzfristig zu erweitern, so der Kreis - auch wenn der Eigenbetrieb Schulen derzeit nicht davon ausgehe. Laut Planung soll der Neubau bereits nach den Sommerferien 2026 fertig sein. &bdquo;In einer kurzen Übergangszeit vor den Sommerferien 2026 werden alle Schülerinnen und Schüler im Hauptgebäude der ALS unterrichtet“, so der Kreis. Dafür müssten Fachräume kurzfristig als Klassenräume genutzt werden.

Raum für autistische Schüler In dem Neubau soll dann primär eine Lerngruppe mit komplexen Bedarfen insbesondere aus dem Autismusspektrum betreut werden. Für diese Intensivklasseneinheit sind ein Klassenraum von 60 Quadratmetern und zwei kleinere mit jeweils etwa neun Quadratmetern vorgesehen, vor allem auch um eine reiz- und geräuscharme Lernsituation für die autistischen Kinder zu gewährleisten.

Der Klassenraum werde dann direkten Zugang zu einem 37 Quadratmeter großen Gruppenraum bieten, der allen Gruppen im Gebäude zur Verfügung stehe. Auch biete der direkte und kurze Weg zum Außengelände viele Vorteile für die Schüler. Ziel sei es dabei, die Gruppen auf den Wechsel in die Regelklassen vorzubereiten. Daher solle der Neubau auch von regulären Mittelstufenklassen genutzt werden.

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