In Lemgo gibt es eine Oper für Mickie Krause

Lemgo. 2001 textete Mickie Krause von zehn nackten Frisösen und wurde im Laufe der Zeit damit ein Star am &bdquo;Ballermann“. Was auf Mallorca ein Standard ist, erwies sich auf der Bühne des Sommertreffs als gewagte Oper. Denn Jan, Tobi, Sanna und Frank, besser bekannt als das A-cappella-Quartett &bdquo;LaLeLu“, sangen Krauses Hit in einer neuen Version - und ohne Strom. Und? Alles richtig gemacht!

1995 fing es an, auf einer Semesterparty; später dann und wann - und seitdem begeistern drei Männer und eine Frau aus Norddeutschland &bdquo;nur“ mit ihren Stimmen und großer Kreativität eine Comedy-Fangemeinde. Folglich waren &bdquo;LaLeLu“ auf der Sommertreff-Bühne in ihrem dritten Jahrzehnt zu Gast. Das Bühnenjubiläum wurde in Lemgo zu einer Erfolgsgeschichte. Warum? Das Quartett lieferte professionelle Akustik, gute Texte und ungewöhnliche Interpretationen.

Heinz Rühmann war der Namensgeber Warum nennt man sich als Band &bdquo;LaLeLu“? Dazu braucht es einen Rückblick ins Jahr 1955. Heinz Rühmann spielte in &bdquo;Wenn der Vater mit dem Sohne“. Als ehemaliger Musikclown Teddy Lemke übernimmt Rühmann die Erziehung des kleinen Ulli, dessen Mutter Gerti vor Jahren nach Amerika ausgewandert ist. Dieser Hintergrund reichte den Hamburgern, sich &bdquo;LaLeLu“ zu nennen. Die erste Formation allerdings ist nicht mehr mehr unterwegs. Jan Melzer (Bariton) und Tobias Hanf (Bass), der trotz seines Namens noch nie gekifft haben soll, gehören zur ersten Kapelle.

Sanna Nymann ist seit 2008 dabei und hat sogar ein paar lippische Wurzeln, sie studierte mal in Detmold an der Hochschule für Musik, ist ansonsten aber Halb-Finnin. Frank Valet hat mittlerweile auch schon 13 Jahre auf dem &bdquo;LaLeLu“-Buckel und trug in Lemgo einen Schottenrock, was zu Fragen führte.

Lemgo erlebte eine gelungene Choreo, intelligente Texte und gut abgemischten Sound. Schon bei den Programmen zeigte sich das Quartett stets zwischen den Stühlen gut aufgehoben; hieß es doch bei &bdquo;LaLeLu“ oft &bdquo;Die dünnen Jahre sind vorbei“ oder &bdquo;Grundlos eitel“. Eine starke Performance boten Jan, Tobi, Sanna und Frank bei einem Stück von Stevie Wonder, nicht minder wild ging es bei einer Parodie des vermeintlich umtriebigen Jazz-Komponisten Don-Fletcher-Henderson zu.

Dienstag geht es weiter Den gibt es übrigens wirklich, im Jahre 1924 wurde ein Don Redman jedenfalls Mitglied des Fletcher Henderson Orchesters. Nicht überliefert ist, wie erfolgreich die Band war. &bdquo;LaLeLu“ jedenfalls bot eine grandiose Show mit Klarinette und Pipapo, wobei die Stücke absichtlich alle ein wenig ähnlich klangen.

Genauso stark war zudem Sanna Nymann mit einer Hymne auf die finnischen Trink- und Saunagewohnheiten. Nymann: &bdquo;Der Finne lässt sich bei 90 Grad in der Sauna mit Birkenzweigen auspeitschen und fühlt sich nachher großartig.“ Außerdem stark: Eine A-cappella-Version mit Samsonite-Koffern auf einem imaginären Bahnhof und die bereits erwähnte &bdquo;neue Oper“ aus Ballermann-Hits (&bdquo;Geh mal Bier hol’n, du wirst schon wieder hässlich“). &bdquo;LaLeLu“ eben wie Krause meets Pavarotti.

Weiter geht es beim Lemgoer Sommertreff am Dienstag, 29. Juli, ab 20 Uhr mit Benno & Max mit Artistik und Comedy. Am Mittwoch, 30. Juli gibt es Zirkustheater für Kinder und jung Gebliebene ab 17 Uhr mit Kira & Anders.

Und am Freitag, 1. August, stehen die The Funky Monkeys auf der Bühne. Ab 20 Uhr bieten sie Akrobatik, Streetdance und Comedy.

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