Katzen-Kastration: Lemgo warnt vor bis zu 1000 Euro Strafe

Lemgo . Weil zahlreiche Katzen aus Lemgo nach Angaben der Stadt im Tierheim landen, erinnern die Verwaltung und das zuständige Tierheim Franziskushof an die Kastrationspflicht. In ihrer Mitteilung an die Presse unterstreicht die Stadt: &bdquo;Niedlich sind sie ja, aber es sind einfach zu viele.“

Allein von April bis Junidieses Jahres habe das Tierheim des Tierschutzvereins Franziskushof in Kalletal 28 Katzen aus dem Lemgoer Stadtgebiet aufgenommen. Insgesamt landeten bis Ende Juli 100 Katzen in dem Tierheim – und das in teilweise sehr schlechtem Zustand. Die Zahlen zeigen nach Lesart der Stadt, dass die kreisweit geltende Kastrationspflicht nicht von allen Lemgoer Katzenhaltern befolgt werde.

Derweil aufgefundene Hunde meisten schnell von ihren Besitzern wieder abgeholt würden, blieben Katzen oftmals über Monate im Tierheim, weil niemand ausfindig gemacht werden könne, der zuständig sei. Auch die Vermittlung stelle sich, gerade bei kranken oder verwilderten Tieren, schwierig dar. Die Pflege der oft stark geschwächten Kitten sei der arbeitsintensiv und für die Tierschützer emotional belastend.

Längst gebe es auch in Lemgo eine Population verwilderter Hauskatzen, die sich nun unkontrolliert vermehrten. Zwar finden Tierschützer regelmäßig Tiere ein, um sie zu kastrieren, aber die scheuen Tiere seien auch schwer aufzufinden. &bdquo;Laufen dann noch nicht kastrierte Katzen, die eigentlich ein festes Zuhause haben, frei herum, vermehren sich die Tiere noch stärker. Teilweise wird ungewollter Nachwuchs von verantwortungslosen Katzenhaltern einfach ausgesetzt“, ärgert sich die Stadtverwaltung weiter. Tiere würden dann hungern oder erkranken. Zudem gefährdeten wilde Katzen Vögel, Kleinsäuger und Amphibien.

Die Stadt erinnert an die zwei Optionen, die Katzenfreunde hätten: Entweder behielten sie ihre Tiere im Haus, oder sie kastrierten, kennzeichneten undregistrierten ihre Katzen, beispielsweise bei den üblichen Online-Anbietern &bdquo;Tasso“ und &bdquo;Findefix“. Auf diese greife auch der Kreis Lippe zurück.

Die Kastration sei für Freigänger ebenso verpflichtend wie die Kennzeichnung per Mikrochip oder Ohrtätowierung, um die Katzen ihren Besitzern zuordnen zu können, heißt es weiter. Wer eine Katze hält, die Freigang hat, muss sie bei einem Anbieter registrieren. Diese Verordnung wurde gerade um fünf Jahre verlängert.

Verstöße können Bußgelder von bis zu 1.000 Euro zur Folge haben, warnt die Stadt Lemgo und verweist auf mehrere Verfahren, die es seit der Einführung der Verordnung in Lippe gegeben habe.

Außer den Katzen hat das Tierheim Franziskushof seit Beginn der Zusammenarbeit mit der Stadt Lemgo im Januar dieses Jahres auch schon einige Hunde, Kaninchen und sogar Schildkröten aufgenommen.

Katzen-Kastration: Lemgo warnt vor bis zu 1000 Euro Strafe

Kastrationspflicht für Katzen in Lippe: Ein Schritt gegen die Überpopulation?

Knallerei zu Silvester: Lippes Tiere geraten in Panik

Fundtiere aus Nordlippe und Lemgo werden künftig in Kalletal betreut

Katze kastrieren lassen - ist das unbedingt nötig?

Drei gerettete Hunde von verwahrlostem Gnadenhof jetzt im Bielefelder Tierheim

Hochsaison im Bünder Tierheim: Sieben winzige, verwaiste Kätzchen brauchen viel Pflege

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus!

0,99 Euro im ersten Monat

Weiterlesen mit LZplus