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Kommunalwahl 2025

Markus Baier bleibt im Lemgo im Amt

Lemgo. Lemgo machte es spannend. Während in allen übrigen lippischen Städten die Kommunalwahlzahlen bereits ausgezählt waren oder in den letzten Zügen lagen, ließen die Lemgoer Zahlen auf sich warten. Gegen 21.30 Uhr waren für den Bürgermeisterkandidaten erst 11 der 23 Wahlbezirke ausgezählt. Gegen 22 Uhr dann zeichnete sich der Sieg für den amtierenden Bürgermeister Markus Baier (parteilos, unterstützt von der CDU) ab.

Der saß derweil im Keller der MeLounge. Die Stadt hatte zu einer Wahlparty eingeladen, doch nur wenige waren der Einladung gefolgt und die, die ab kurz nach 18 Uhr Stellung bezogen hatten, gaben ob der langsamen Wahlauszählung frühzeitig auf und beschlossen, die restliche Auszählung zu Hause zu verfolgen. Irritiert hatte auch Markus Baier zwischendurch immer wieder zum Telefon gegriffen und im Rathaus nachgefragt: Läuft alles mit der IT? Gibt es Probleme bei der Auszählung? „Nein, wir sind wohl nur besonders gründlich“, so die lapidare Antwort.

Baer hofft auf Stichwahl

Bürgermeister-Herausforderer Alexander Baer (SPD) war derweil mit der SPD im Gasthaus am Ostertor unterwegs. Wollte auch er ursprünglich noch im Gewölbekeller am Rathaus vorbeikommen, so verzögerten sich sämtliche Planungen mit der zähen Auszählung. Alexander Baer hatte vorab auf eine Stichwahl gehofft. Die vergangenen Wochen hätten ihn in dieser Annahme bestätigt, die vielen guten Gespräche mit den Bürgern positiv gestimmt.

Und auch der Kandidat der Grünen, Dr. Burkhard Pohl, wartete die Ergebnisse separat im Büro der Grünen ab. Er glaubte, vor allem auch mit den klimapolitischen Themen bei den Lemgoern gepunktet zu haben – wenngleich er sich weniger Hoffnungen auf das Amt des Bürgermeisters machte. Doch mit den grünen Themen hoffte er auf ein Wahlergebnis für die Partei über den gut 12 Prozent, die die Grünen 2015 eingefahren hatten.

Und Markus Baier? Der hielt derweil im Gewölbekeller der MeLounge fast allein die Stellung, bis sich nach 22 Uhr immer deutlicher abzeichnete, dass er wohl den Sieg davontragen würde. Stetig hielten sich die Zahlen über 56 Prozent, während Kontrahent Alexander Baer unter die 30 Prozent abrutschte und Dr. Burkhard Pohl die 15 Prozent einnahm.

„Habe nichts versprochen“

Was ihn letztlich zum Sieg verholfen habe? Bürgermeister Markus Baier muss nicht lange überlegen: Es seien wohl vor allem die Themen „Wirtschaft“ und „Gesundheitsversorgung“ gewesen, mit denen er bei den Lemgoern punkten konnte.

„Da war ich wohl etwas stärker an den realen Umständen orientiert und habe dafür weniger versprochen als andere Kandidaten“, so sein Seitenhieb auf Alexander Baer. „Das wussten die Lemgoer wohl zu schätzen.“ Und natürlich sei es auch seine Erfahrung gewesen und eben die Projekte, die er in den vergangenen Jahren habe umsetzen können.

Und doch sparte der neue Bürgermeister nicht mit lobenden Worten für seine Konkurrenten. Der Wahlkampf sei stets respektvoll abgelaufen und man habe auf hohem Niveau agiert, zollt er Alexander Baer und Dr. Burkhard Pohl ausdrücklich Respekt.

Das Wahlergebnis sei für ihn jetzt die Bestätigung, auf gutem Kurs zu sein. Wie es in der kommenden Wahlperiode auch in der Ratsarbeit weiter gehe, dass hänge unter anderem von den übrigen Parteien ab, so der alte und neue Bürgermeister. Sorgen bereite dabei sicherlich das Erstarken der AfD.

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