Sperrung des Bahnübergangs in Hörstmar bereitet Gaststätte und Spedition Probleme

Lemgo-Hörstmar. Am Bahnübergang an der Uferstraße in Hörstmar finden derzeit Arbeiten statt. Darum ist der Bereich seit vergangenem Montag komplett gesperrt. Auch Fußgänger und Radfahrer dürfen nicht durch und müssen einen weiten Umweg über den Alten Postweg und Mühlenweg auf sich nehmen. Für Autofahrer stehen Sackgassen-Schilder samt Hinweis &bdquo;keine Wendemöglichkeit“ an den Absperrbaken. Das schreckt offenbar potenzielle Kunden der Gaststätte &bdquo;Am Bahnhof“ ab. Auch die Spedition Walter Pieper auf der anderen Seite der Bahnschranken hat Probleme.

&bdquo;Ein Schildbürgerstreich“ Wirt Ernst Korbach ist verärgert. Er spricht von einem Umsatzrückgang in Höhe von 30 Prozent. Vor allem Auswärtige und Radfahrer fänden nicht mehr den Weg zu ihm. &bdquo;Gott sei Dank ist die Biergarten-Saison schon vorbei, sonst wären die Verluste noch größer. Aber ich habe Familienfeiern, da kommen manche von weiter weg. Die wissen dann nicht, dass sie hier durchfahren dürfen“, erklärt der 62-Jährige. Darum hat er auf seiner Internetseite eine Information online gestellt.

Zusätzlich wollte er gerne aus beiden Richtungen ein kleines Schild anbringen, dass darauf hinweist, dass die Zufahrt zur Gaststätte frei sei. Doch das wurde ihm wieder entfernt. &bdquo;Ich hatte das mit Kabelbindern an den Baken befestigt. Mir wurde gesagt, das ginge im Zuge der Baustellensicherung nicht, weil die Standsicherheit nicht gegeben sei“, ärgert sich Korbach. Er hält das für einen &bdquo;Schildbürgerstreich“.

Vorab keine Informationen &bdquo;Ich muss eh schon schauen, dass ich über die Runden komme“, sagt der Wirt in zweiter Generation. Seit 44 Jahren stehe er in der Gaststätte hinterm Tresen. Die Baustelle sei eine echte Belastung. Sie soll noch bis Freitag, 21. November, andauern. &bdquo;Am 22. November ist Sparfest. Da erwarte ich hier 90 Leute, viele aus Lieme. Die Ersten haben schon gesagt, dass sie nicht kommen werden, wenn die Baustelle dann noch da sein sollte“, schwant dem 62-Jährigen Böses.

Außerdem ärgert ihn, dass er von der Bahn oder der Stadt keinerlei Informationen über die Baumaßnahme und die Einschränkungen erhalten habe. Nur durch einen Stammgast, der bei der Müllabfuhr arbeite und die Informationen daher schon hatte, habe er kurz vorher davon erfahren.

Keine Wendemöglichkeit Auch Stefan Pieper, Geschäftsführer der Spedition Walter Pieper, wurde von der Baumaßnahme überrascht. Zwar habe die Deutsche Bahn bei ihm nachgefragt, ob sie den Hof der direkt angrenzenden Firma als Lagerplatz für eine Baustelle nutzen dürfte, aber wann diese eingerichtet würde, sei kein Thema gewesen. &bdquo;Sonst hätten wir unsere Kunden rechtzeitig informieren und gegebenenfalls anders planen können“, sagt Pieper.

Doch nun stünden die Lkw vor den Schildern und wüssten nicht, wohin. &bdquo;Wenn keine Wendemöglichkeit besteht, fährt kein 40-Tonner da durch. Er probiert es auf der anderen Seite und ruft dann irgendwann mal an. Doch das kostet Zeit und die haben wir oft nicht“, erklärt der Geschäftsführer. Die Spedition sei darauf angewiesen, dass Kunden Waren anliefern und abholen können.

Plötzlich taucht die Polizei auf Darum brachte auch er laminierte DIN-A4 Zettel mit dem Logo der Spedition und dem Zusatz &bdquo;frei“ an den Baken an. Doch am Montag seien zwei Polizisten zu ihm gekommen und hätten ihm erklärt, dass das Ankleben nicht erlaubt sei. Zu viel der reflektierenden Fläche werde verdeckt. Zudem gebe es aus Richtung Lieme Probleme mit Anliegern, die an der Straße parken. &bdquo;Die Straße ist schmal, bei Begegnungsverkehr mit Bussen wird es eng“, schildert Pieper.

Annette Bischof von der zuständigen städtischen Abteilung kann beide Seiten verstehen. Sie sichert der Gaststätte und der Spedition zu, dass in Absprache mit ihr und der Verkehrssicherungsfirma sicherlich eine Lösung bezüglich der Beschilderung gefunden werden könne. Dass die Anlieger rechtzeitig informiert werden, sei Aufgabe und Auflage der Deutschen Bahn gewesen. Doch das hat laut Korbach und Pieper sowie dem Ortsausschussvorsitzenden Janik Wiemann (CDU) nicht gut geklappt.

Sperrung des Bahnübergangs in Hörstmar bereitet Gaststätte und Spedition Probleme

Website, Chats, Familienfeste: Das plant der neue Chef der Liemer Ziegler für die Zukunft

„Existenzbedrohend“: Geschäfte an Lagescher Straße in Lemgo haben Probleme durch Baustelle

Bad Meinberger ärgert sich über untätige Stadtverwaltung

Bahn wird Versprechen bei großen Baustellen nicht einhalten

In Holzbaubetrieb in Lieme eingebrochen

Einbruch in Bistro in Lemgo

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

LZplus Herbst-Deal

1 € pro Woche

Weiterlesen mit LZplus