Warum die Schäfertorbrücke in Brake noch länger gesperrt bleiben muss

Lemgo. Im August sind die Arbeiten an der Schäfertorbrücke gestartet. Dafür wurde das Bauwerk komplett gesperrt. Über die Brücke führt die Schloßstraße zum Schloss Brake. Sie ist somit eine wichtige Verbindung für Besucher. Ursprünglich sollte alles bis Ende Oktober fertig werden. Doch daraus wird nichts, weiß Matthias Rath vom zuständigen städtischen Eigenbetrieb Straßen und Entwässerung (SEL). Wie so oft bei Sanierungen im Bestand gab es eine Überraschung, die zu Verzögerungen führt. Die Arbeiten an zwei anderen Brücken sind hingegen abgeschlossen.

Die Schäfertorbrücke wurde laut Stadt um 1800 gebaut, ist gut 35 Meter lang und vier Meter breit. Durch drei Gewölbe fließt die Bega unter der denkmalgeschützten Brücke hindurch. Die Sanierung sei notwendig, weil der Belag undicht sei. &bdquo;Durch die Oberfläche dringt Wasser ins Mauerwerk, das führt auf Dauer zu Schäden“, erklärt Bauleiter Matthias Rath.

Neues Pflaster in der Mitte Deswegen soll der gesamte Belag aus Kopfsteinpflaster aufgenommen, eine Abdichtung eingebaut und dann das Pflaster neu verlegt werden. In der Mitte wird auf einem rund 1,50 Meter breiten Streifen ein glatteres Kleinpflaster aus Sandstein eingebaut, das die Befahrbarkeit mit Fahrrädern, Rollatoren, Kinderwagen und Rollstühlen verbessern und die Brücke barrierefrei machen soll. Das neue Kleinpflaster soll sich optisch unauffällig in das Gesamtbild einfügen.

Auch einzelne Schäden in Mauerwerk sollten ausgebessert werden. Doch: &bdquo;Bei den Arbeiten hat sich ein anderes Bild ergeben“, sagt Rath. &bdquo;Die Fugen im kompletten Mauerwerk - auch unterhalb der Wasserlinie - müssen aufgearbeitet werden.“ Das sei in dem Umfang vorher nicht erkennbar gewesen. Auch die sogenannten Eisbrecher vor der Brücke, die größere Eisplatten vor dem Bauwerk zerkleinern sollen, um Schaden davon abzuwenden, müssten überholt werden. Das sei nun ebenfalls eine Auflage der Denkmalschutzbehörde.

Höhere Kosten Das alles dauert seine Zeit. &bdquo;Wir gehen jetzt davon aus, dass Ende November der mittlere Bereich freigegeben werden kann, damit zumindest Radfahrer und Fußgänger die Brücke wieder nutzen können“, sagt Rath. Vielleicht sei dann auch schon wieder das Überqueren mit Autos möglich, das könne man jetzt aber noch nicht sagen. Und natürlich seien die Arbeiten witterungsabhängig. &bdquo;Die Vermörtelung ist nur bei bestimmten Temperaturen möglich“, erklärt der Bauleiter.

Der Termin im November sei aber wichtig, weil am Freitag, 21. November, die &bdquo;Lippischen Schlossnächte“, eine Veranstaltungsreihe auf dem Schlossgelände, starten. Michael Nolting, Geschäftsführer von &bdquo;Herz Ass Eventcatering“, will alle Teilnehmer trotzdem noch einmal darauf hinweisen, dass die Anfahrt über das Amtsgericht erfolgen sollte.

Doch zurück zur Brückensanierung: Die war ursprünglich mit rund 280.000 Euro angesetzt. &bdquo;Aufgrund der deutlich umfangreicheren Arbeiten müssen wir mit Mehrkosten rechnen. Wir hoch die sein werden, wissen wir aber noch nicht“, sagt Matthias Rath.

Neue Brücke in Papiernbentrup Abgeschlossen sind hingegen die Arbeiten an der neuen Brücke in Papiernbentrup. Wie die Stadt berichtet, ist sie seit vorvergangener Woche wieder drei. Fast zehn Meter ist das Bauwerk lang und bietet auf einer Breite von drei Metern viel Platz für Fuß- und Radverkehr. Mit der neuen Brücke sei nicht nur der Übergang wieder sicher, auch die Bega habe nun mehr Platz: Die Wassermenge, die unter der Brücke durchfließen kann, sei um 50 Prozent erhöht worden.

Die alte Brücke war in die Jahre gekommen und musste ersetzt werden. Beim Bau des Nachfolgers sei dann Maßarbeit gefragt gewesen: Die Aluminiumkonstruktion musste ganz genau abgesenkt werden, denn ohne Kran lässt sich die 2,4 Tonnen schwere Brücke kaum bewegen. Geliefert wurde die Brücke laut Stadt als Fertigelement aus Baden-Württemberg. Für Halt sorgten die umfangreichen Gründungs- und Betonarbeiten, inklusive Acht-Meter-Tiefengründung mit Stahlspundwänden.

Im Zuge der Brückenbauarbeiten seien auch Nistkästen angebracht worden. Diese würden Fledermäusen und Wasseramseln, die sich in diesem Gebiet der Bega wohlfühlen, ein geschütztes Zuhause bieten. Die Gesamtkosten für die Brücke betragen rund 400.000 Euro.

Sanierung an der &bdquo;Untreu“ abgeschlossen Ebenfalls fertig ist die Sanierung der Brücke über die Untreu an der Bahnhofstraße. Die Untreu ist ein Bach, der durch Brake fließt und nahe dem Bahnhof in die Bega mündet. Das Bauwerk bekam eine neue Stahlbetonplatte. Gestartet waren die Arbeiten Mitte März und konnten pünktlich zum Braker Schützenfest im Juni abgeschlossen werden, sodass die Vollsperrung aufgehoben werden konnte. Wie versprochen, sehen die Nutzer kaum einen Unterschied zu vorher. Lediglich das Geländer sei nun höher als vorher.

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