Lemgo. Mit rund 90 Gästen hat die Alte Hansestadt Lemgo das zehnjährige Jubiläum als Fairtrade-Stadt gefeiert. Seit 2015 trägt Lemgo diesen Titel und engagiert sich gemeinsam mit der Fairtrade-Initiative Lemgo kontinuierlich dafür, die Idee des fairen Handels sichtbar zu machen.
Ziel sei es, Bewusstsein zu schaffen und Akteure aus Kirche, Schule, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zu vernetzen, so die Mitteilung der Stadt. Die Jubiläumsveranstaltung, die von der Alten Hansestadt Lemgo in Kooperation mit der Fairtrade-Initiative Lemgo organisiert wurde, habe ein abwechslungsreiches Programm mit Musik, Begegnungen und einem inspirierenden Vortrag geboten. Als Ehrengast sprach Prof. Dr. Katja Frieler vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. In ihrem Impulsvortrag beleuchtete sie die aktuelle weltweite Klimasituation und die zu erwartenden Entwicklungen in den kommenden Jahrzehnten.
Globales Umdenken nötig
Dabei machte sie deutlich, dass die Herausforderungen groß sind – aber auch bekannt sei, was zu tun ist, damit der Klimaschutz abgesichert wird. So verstärke der Klimawandel die globale Ungleichheit. Katja Frieler hob hervor, dass ein globales Umdenken notwendig sei. Länder wie China, Russland und die USA spielten eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung des Klimawandels.
Im Anschluss kamen die Gäste mit der Referentin ins Gespräch. Schülerinnen und Schüler des Lüttfeld-Berufskollegs Lemgo fragten, ob sie trotz der besorgniserregenden Entwicklungen noch Hoffnung habe – was Katja Frieler mit einem klaren „Ja“ beantwortete. So könne der globale Süden unsere fossile Entwicklung durch die Nutzung von Wind und Solar überspringen.
Für musikalische Akzente sorgte das Musik-Ensemble Vinorosso. Die Schüler des Lüttfeld-Berufskollegs Lemgo verwöhnten die Gäste zudem mit einem liebevoll vorbereiteten Buffet aus fair gehandelten und regionalen Zutaten, heißt es in der Mitteilung.
„Ein starkes Zeichen“
Bürgermeister Markus Baier betonte in seinem Grußwort: „Zehn Jahre Fairtrade-Stadt Lemgo sind ein starkes Zeichen dafür, dass nachhaltiges Handeln und globale Verantwortung hier bei uns vor Ort gelebt werden. Ich danke allen Engagierten, die mit Ideen, Überzeugung und Herzblut dazu beitragen, dass Fairtrade in Lemgo kein abstrakter Begriff, sondern Teil unseres Alltags geworden ist.“
Auch Helmut Kohorst, Sprecher der Fairtrade-Initiative Lemgo, zeigte sich erfreut über die Entwicklung der vergangenen Jahre: „Das Engagement in Lemgo zeigt, dass Veränderungen im Kleinen beginnen. Jede faire Entscheidung – ob beim Einkauf, in der Schule oder in der Kommune – ist ein Schritt hin zu mehr globaler Gerechtigkeit“, wird er in der Mitteilung zitiert.
Zum Abschluss nutzten viele Gäste die Gelegenheit zum Austausch und zur Vernetzung. Die positive Resonanz zeigt laut Stadt: „Das Fairtrade-Engagement in Lemgo hat nicht nur Bestand – es bleibt lebendig, offen und zukunftsorientiert.“