Großprojekt: So könnten Seniorenwohnungen in die Lemgoer Laubke kommen

Lemgo. Auf dem Gelände der ehemaligen Turnhalle in der Laubke sollen seniorengerechte Wohnungen entstehen. Die Stadt hat das Projekt ausgeschrieben, den Zuschlag könnte jetzt die Evangelische Freikirche Mennonitische Brüdergemeinde Lemgo (MBG Lemgo) erhalten.

Sie habe alle Anforderungen erfüllt und fristgerecht ihre Bewerbung eingereicht, so Karl Wessel, Geschäftsbereichsleiter Stadtplanung und Bauen der Stadt. Dabei handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt von MBG Lemgo, dem Christlichen Schulförderverein und dem Christlichen Sozialwerk OWL. Es seien die einzigen Investoren gewesen, die ihr Interesse bekundet hätten. Alle Kriterien der Ausschreibung würden erfüll t, lediglich einige Details müssten noch nachverhandelt werden.

Geplant ist demnach ein Wohnkomplex mit 53 Wohneinheiten, elf Zwei-Zimmerappartements und 42 Ein-Zimmer-Appartements. Alle Wohnungen sollen über eigenes Bad und Küche verfügen und für ältere, unterstützungsbedürftige Menschen zur Verfügung stehen.

Erste Pläne für den Pahnsiek Die Mennoniten-Gemeinde sei bereits seit Jahren auf der Suche nach einem geeigneten Baugrundstück für seniorengerechtes Wohnen gewesen, wie Nikolai Kimbel, Pastor der MBG Lemgo, auf Nachfrage der LZ erklärt. Zunächst habe sich die Gemeinde für das Baugebiet Pahnsiek interessiert, zumal ein Gemeindehaus direkt benachbart am Stiftsland liegt. Parallel habe es dann aber die Ausschreibung für die Laubke gegeben und in Absprache mit der Stadtverwaltung habe sich die Gemeinde beworben. Dabei handele es sich um ein Gemeinschaftsprojekt: Die Mennonitische Brüdergemeinde habe das 880.000 Euro teure Grundstück gekauft, der Schulförderverein baue die Immobile, die Anlage selbst werde dann vom Christlichen Sozialwerk OWL betrieben.

&bdquo;Nur so ist das Ganze für uns finanzierbar“, so Nikolai Kimbel. Auch die Grundstücksgröße hätte gepasst. Denn ein Service-Wohnen, so wie es in der Laubke geplant ist, sei erfahrungsgemäß erst ab 44 Wohneinheiten rentabel.

Geplant sei, die Wohnungen an Senioren zu vermieten, je nach Bedarf könnten dann Service-Leistungen dazu gebucht werden. &bdquo;Ob Essen, Waschen oder Kochen, das kann individuell gehandhabt werden“, so Kimbel, auch ein anderer Dienstleister dürfe beauftragt werden.

Keine Vorteile für Gemeindemitglieder Die 1250 Mitglieder zählende Mennonitengemeinde sehe das Projekt als sozialdiakonischen Auftrag, Menschen im Alter selbstbestimmtes Wohnen in Würde zu ermöglichen. Dabei sei es ein Angebot für alle Senioren, &bdquo;Mitglieder der Mennonitengemeinde werden da nicht bevorzugt, auch der christliche Glaube ist nicht Voraussetzung“, wie Kimbel betont. Ganz im Gegenteil richte sich das Angebot primär an die älteren Menschen in der Laubker Nachbarschaft.

Hatte die Stadt vorgegeben, mindestens 20 Prozent der Einheiten im sozialen Wohnungsbau umzusetzen, so geht die Mennonitengemeinde derzeit davon aus, alle 53 Wohneinheiten als Sozialwohnungen und damit für die Mieter günstiger anbieten zu können. Ein Programm der NRW.Bank sei ihnen dabei zugute gekommen. Auch ein Vorgespräch mit dem Kreis Lippe habe bereits stattgefunden.

Zeitplan noch offen Der Öffentlichkeit soll das Projekt am Freitag, 6. Februar, im Mehrgenerationentreff in der Laubke vorgestellt werden. Am 11. Februar wird das Vorhaben dann im Stadtentwicklungsausschuss beraten. Wann das Bauprojekt allerdings realisiert werden kann, ist noch ungewiss. Nicolai Kimbel verweist auf die noch nötigen Zusagen und auch Geschäftsbereichsleiter Karl Wessel mag keine Prognosen geben. Der Zeitplan für Bebauungsplan, Antrag auf Wohnungsbauförderung und auch letztlich die Baugenehmigung könne noch nicht abgeschätzt werden.

Wie berichtet, hatte die Stadt die städtische Fläche südlich der neuen Mehrzweckhalle am Kleinen Schratweg für seniorengerechtes Bauen ausgeschrieben. Dabei wurde die Fläche aufgeteilt, der Teil oberhalb der neuen Mehrzweckhalle soll bebaut, der andere Teil, der früher als Fuß- und Bolzplatz genutzt wurde, als Park- und Grünfläche erhalten werden. In der Vergangenheit hatte sich bereits die Nachbarschaft Laubke für ein derartiges Bauprojekt ausgesprochen und auf wachsenden Bedarf von altersgerechten Wohnungen im Lemgoer Süden hingewiesen.

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