Lemgo (Rei). Nicht überall in der Stadt formiert sich Widerstand gegen das geplante Aus von rund zwei Dutzend Spielplätzen. In der Schillerstraße jedoch ist die Empörung groß. Mehr als 200 Unterschriften sind in der Siedlung für den Erhalt des Spielplatzes gesammelt worden. Allerdings: In der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses machte Fachbereichsleiter Thomas Portong klar, dass die Verwaltung die nahen Anlagen an der Käthe-Kollwitz-Straße und auf dem Heldmanskamp für ausreichend hält. Portong verwies zudem auf das vom Rat einstimmig beschlossene Ziel, 200.000 Euro im Jahr an Unterhaltungskosten bei den Spielplätzen zu sparen. "Wenn die Schillerstraße erhalten bleiben soll, müssen wir einen anderen Platz schließen", so Portong.
Klären muss die Politik noch, wie es im Finkental und am Sonnenhügel in Kirchheide weiter geht. Um beide Plätze will sich jeweils eine Anwohnerinitiative kümmern. Auch ist noch nicht entschieden, welche Spielplätze es künftig in Brake gibt. Wie berichtet, hat der Ortsausschuss das Eichenmüllerhaus als zentralen Standort ins Gespräch gebracht. Dazu ist noch keine Entscheidung über den Spielplatz Schillerstraße gefallen. Möglich, dass es zu diesem "Paket" noch vor der Sommerpause eine Sondersitzung des Jugendhilfeausschusses geben wird. Nächster regulärer Sitzungstermin wäre der 4. Juli.
Anwohner Markus Haftmann betonte, dass der Platz an der Schillerstraße gerade für kleine Kinder ideal sei, da er eingezäunt ist und große Bäume im Sommer Schatten spenden. Er bot auf Nachfrage an, dass eine Teil-Übernahme des Unterhalts durch die Bürger möglich sei. Darüber ließe sich reden. Für Portong allerdings ist das schwierig: Ein hoher Aufwand bestehe durch die Verkehrssicherungspflicht, die könne die Stadt nicht abtreten. Dazu kämen große Abfallmengen, die an der Schillerstraße anfielen. "Der Müll ist sowieso da", war dazu aus dem Publikum zu hören. Das Sparpotenzial durch die Schließung der Anlage an der Schillerstraße bezifferte die Verwaltung auf rund 8.500 Euro pro Jahr.
In der Sitzung beschloss die Politik das Aus für die Anlagen Handwerksstraße (einen Teil will die dortige Siedlergemeinschaft anpachten), Händelstraße, Kleiner Schratweg (hier ist ein Kleinkindspielbereich vor der Mehrzweckhalle Laubke im Gespräch), Matorf, Im Sundern (Voßheide) und den Bolzplatz in Wahmbeck. Die grüne Vertreterin im Ausschuss, Antje Jahn, enthielt sich bei der Abstimmung. Sie kritisierte, dass die betreffende Beschlussvorlage erst zur Sitzung vorgelegt wurde und vorher nicht auf der Tagesordnung stand. Zudem waren BfL und FDP nicht im Ratssaal vertreten.