Leopoldshöhe. Demnächst soll der Rat den Bebauungsplan für das neue Wohn- und Gewerbegebiet „Am Gieselmannkreisel“ an der Schötmarschen Straße beschließen. Wer sich dort niederlassen will, muss sich aber darauf einrichten, dass es dort etwas lauter als anderswo sein könnte – das sagt das Lärmgutachten.
In ihrer Stellungnahme zum Bebauungsplan, über den der Hochbau- und Planungsausschuss demnächst berät, stellt die Verwaltung fest, dass Lärmgrenzwerte für das neue Gebiet überschritten werden. Während der Bebauungsplan wie üblich einen Monat lang zur Einsicht auslag, um Bürgern und Behörden Gelegenheit zu geben, Einwendungen zu machen und Anregungen zu geben, hat nach Angaben der Verwaltung ein Bürger den Einwand geäußert, dass ein Lärmgutachten fehle.
Das sei aber sehr wohl erstellt worden, teilt die Verwaltung in einer Stellungnahme zur Einwendung mit. Das Gutachten komme zum Ergebnis, dass die geplante Nutzung als Allgemeines Wohngebiet trotz einer Überschreitung der „idealtypischen Werte“ möglich ist. In dem Gebiet soll auch ein Bereich für nicht-störendes Gewerbe entstehen.
In der Norm wird als Orientierungswert bei allgemeinen Wohngebieten tagsüber eine maximale Lärmbelastung von 55 Dezibel und nachts von 45 Dezibel bei Gewerbe- und Freitzeitlärm sowie 40 Dezibel bei übrigem Lärm empfohlen. In der Norm wird weiter darauf hingewiesen, dass bei „Beurteilungspegeln über 45 Dezibel“ selbst bei nur teilweise geöffnetem Fenster ungestörter Schlaf häufig nicht mehr möglich sei. Die Werte seien aber nicht verbindlich, heißt es.
Ein Erlass der Landesregierung geht in die gleiche Richtung: „Die Orientierungswerte gelten für die städtebauliche Planung, nicht jedoch für die Beurteilung der Zulässigkeit von Einzelvorhaben“, ist dort festgehalten. Von den Orientierungswerten könne nach oben und nach unten abgewichen werden. Die Verwaltung schreibt in ihrer Stellungnahme: „Die Immissionskonflikte werden auf der Ebene der verbindlichen Bauleitplanung gelöst.“ Wie das genau geschehen soll, muss im weiteren Beratungsgang geklärt werden.
Die Ausschuss-Sitzung am Donnerstag, 9. Juni, beginnt um 18 Uhr im Saal des Rathauses. Sie ist öffentlich.