Leopoldshöhe. Kurt Fricke zupft an Melinas Arm. Der Senior ist Gast in der Tagespflege Asemissen, Melina geht in den Kindergarten Am Eselsbach. Heute ist sie wie jeden Mittwoch mit anderen Kindern und den Erzieherinnen Daniela Lengnick und Marlen Studtrucker in der Tagespflege zu Besuch.

Es steht Backen auf dem Programm. Die Mitarbeiterinnen der Tagespflege, Martina Richter und Gabriele Frühling, haben Teig zubereitet und rollen ihn nun auf dem Tisch aus. Die Gäste der Tagespflege und die Kinder stechen mit Backförmchen Herzen und Sterne aus. "Wir machen jede Woche etwas Anderes", sagt Marlen Studtrucker. Dazu gehören auch Bewegungsspiele oder das gemeinsame Singen.

Die Gäste der Tagespflege leben noch in ihren Familien, brauchen aber tagsüber einen Betreuungsplatz, weil sie allein nicht mehr zurechtkommen. Um Geist und Körper anzuregen, beschäftigen die Mitarbeiter sie mit ganz ähnlichen Dingen, wie es die Erzieherinnen mit den Kindern tun. "Das passt daher gut", sagt Gabriele Frühling.

Heute sind die "Großen" der Kindertagesstätte da, in der ausschließlich Kinder unter drei Jahren betreut werden. Die "Großen" sind also fast drei Jahre alt. Jede zweite Woche komme eine andere Gruppe, berichtet Marlen Studtrucker. Bei der ersten Begegnung seien beide Seiten noch etwas scheu gewesen. Nun gibt es erste Annäherungen. Nicht nur, dass Kurt Fricke an Melinas Arm zupft, damit sie sich ihm zuwendet und er ihr etwas erzählen kann. Die Alten und Kinder geben sich gegenseitig Förmchen in die Hand. "Hier ist noch Platz", sagt eine Frau und zeigt auf eine noch nicht ausgestochene Stelle im Teig.

Die Begegnung hat sich zufällig ergeben. Die Erzieherinnen kaufen regelmäßig in den Geschäften des Nahversorgungszentrums für die Kindertagesstätte ein. Dabei sei man ins Gespräch gekommen, berichtet Studtrucker. Seit einigen Monaten besuchen die Kinder die Gäste der Tagespflege. Und sowohl die Kinder als auch die Gäste freuen sich jedes Mal darauf.