Das Weihnachtsgeschäft bricht den Gastronomen weg

Oerlinghausen/Leopoldshöhe . Die Advents- und Weihnachtszeit gehört traditionell zu den umsatzstärksten für die Restaurants in Oerlinghausen und Leopoldshöhe. Betriebe laden die Belegschaft als Dankeschön zu einem opulenten Weihnachtsessen ein, Vereine kommen in unterschiedlichen Gruppen zusammen, Freundeskreise und Familien ebenso. Bereits im vergangenen Jahr ist der Großteil der Einnahmen wegen des Lockdowns weggebrochen.

In diesem Jahr bleiben die Gaststätten wohl über Weihnachten geöffnet. Dennoch gibt es täglich Stornierungen, denn die pandemische Situation, besonders in Lippe, der Kreis, der in NRW den höchsten Inzidenzwert aufweist , lässt viele vor einem Restaurantbesuch zurückschrecken.

&bdquo;Weihnachtsfeiern durch die Bank abgesagt"

&bdquo;Weihnachtsfeiern sind bei uns durch die Bank abgesagt worden", berichtet Christa Traphöner vom Bartholdskrug . Deshalb bleibt die Gaststätte seit dem 20. Dezember bis zum 7. Januar geschlossen. Auch bei Beerdigungs-Kaffeetrinken sei die Zahl der Teilnehmer eingebrochen. Erst kürzlich seien von 35 Angemeldeten nur etwa die Hälfte gekommen, sagt die Betreiberin.

Christoph Kubus von der &bdquo;Altdeutschen Bierstube" in Oerlinghausen hatte im vergangenen Jahr, &bdquo;weil gar nichts mehr ging", geschlossen, und einen Außer-Haus-Verkauf angeboten, obwohl das eigentlich nicht sein Ding ist. &bdquo;Als es möglich war, haben wir sofort wieder eröffnet", sagt Kubus. Die Zeit danach habe sich gut entwickelt. &bdquo;In der Weihnachtszeit wären wir voll ausgebucht gewesen", stellt er fest. Doch bereits Ende November war klar, wohin die Reise gehen würde. Als die Inzidenzen stiegen, Einschränkungen kamen, &bdquo;ging es los mit den Absagen. Alles, was über 15 Personen ging, ist weg." Oft auch deshalb, weil Dienstherren ihren Mitarbeitern untersagt hätten, an einer Weihnachtsfeier teilzunehmen.

Absagen wegen 2G-Regelung

Aufgrund der 2G-Regelung, die im Restaurant gelte, &bdquo;haben wir täglich zwei bis drei Absagen, weil nicht alle die Voraussetzungen erfüllen können. . Es sei ein Auf und Ab, beschreibt Christoph Kubus die schwierige Situation. &bdquo;Aber man muss am Ball bleiben." Am ersten Feiertag hat die Bierstube mittags und abends geöffnet, an Silvester auch – mit 2G-Regelung. Beide Tage sind bereits ausgebucht, &bdquo;und es gibt eine Warteliste", denn es sei nicht ausgeschlossen, dass noch jemand nachrücke. Ob es aber bei der Öffnung an Silvester bleibt, &bdquo;das wissen wir derzeit noch nicht."

Auch im &bdquo;Alten Krug" in Helpup heißt es: &bdquo;Weihnachtsfeiern sind komplett abgesagt worden." Weil die Corona-Situation nun einmal so sei, &bdquo;bieten wir aus eigenen Stücken einen Abholservice an", kündigt Falk Schwarzenberger an. &bdquo;Feiern im Dezember machen 35 bis 45 Prozent des Umsatzes aus", rechnet der Geschäftsführer vor und verdeutlicht das Ausmaß. &bdquo;Das fällt nun fast ersatzlos weg." Also sei das Abholangebot , das im November etwas zurückgefahren worden war, wieder ausgebaut worden. Ob es mit der Corona-Überbrückungshilfe klappe, müsse abgewartet werden. &bdquo;Wir müssen sehen, ob wir die Kriterien erfüllen können", sagt Schwarzenberger. Er geht von 29 Prozent Minus aus, mindestens 30 Prozent weniger Umsatz als im Dezember 2019 seien aber erforderlich, um die Hilfe zu bekommen. Insgesamt mache er sich um den Dezember noch keine ganz großen Sorgen. Viel sorgenvoller blickt Schwarzenberger auf den Januar. &bdquo;Da werden auch viele Veranstaltungen, wie etwa Clubtreffen oder Winterbälle, wegfallen, die nach aktueller Verordnung untersagt sind."

Mario Pesa und Oliver Sapina , die neuen Geschäftsführer des Gasthauses &bdquo;Zur Post" in Leopoldshöhe , sind froh, &bdquo;dass wir überhaupt arbeiten dürfen." Auch hier sind alle großen Weihnachtsfeiern mit zum Teil 50 bis 70 Personen storniert worden. An den Feiertagen und Silvester seien nur kleine Tische mit sechs bis sieben Personen unter &bdquo;2G" besetzt. &bdquo;Ganz ausgebucht sind wir derzeit noch nicht", bestätigt Mario Pesa . &bdquo;Viele, die abgesagt haben, wollen Essen bestellen." Alle Gastronomen gehen davon aus, dass es nach Weihnachten noch mehr Beschränkungen geben wird und womöglich sogar einen Lockdown.

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