Friedrich Westerheide aus Leopoldshöhe-Bechterdissen bekommt das Bundesverdienstkreuz

Leopoldshöhe. Ehrenamtliches Engagement gilt als das Rückgrat einer Gesellschaft. 40 Prozent der Bundesbürger setzen sich unentgeltlich für andere ein. Für seinen herausragenden Einsatz erhielt Friedrich Westerheide aus Leopoldshöhe das Bundesverdienstkreuz. Damit wurde sein jahrzehntelanges Wirken für die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Asemissen-Bechterdissen gewürdigt. Landrat Axel Lehmann bezeichnete Westerheide als geradezu unermüdlich.

&bdquo;Es ist die höchste Anerkennung des Staates für Tätigkeiten rund um das Gemeinwohl“, sagte Lehmann bei der Feierstunde im Gemeindehaus. Allerdings werde diese Auszeichnung im Auftrag des Bundespräsidenten nur selten vergeben. &bdquo;In Lippe werden jedes Jahr nur vier bis sechs Personen geehrt, das zeigt den besonderen Wert an“, sagte der Landrat. Es solle zugleich ein Ansporn für andere sein. In dieser Hinsicht habe der heute 75-jährige Maßstäbe gesetzt. Mehr als 33 Jahre lang habe er sich mit Leib und Seele für das Wohl anderer eingesetzt. &bdquo;Unermüdlich haben Sie Ihre Zeit, Kraft und Mitgefühl eingesetzt, um denen zu helfen, die Unterstützung brauchten“, lobte Lehmann.

Diese Einsatzfreude sei beeindruckend, denn neben seinem Beruf als Landwirt habe Westerheide gemeinsam mit seiner Ehefrau Elisabeth auch sieben Kinder großgezogen. &bdquo;Vor diesem Hintergrund ist der Umfang Ihres Engagements umso beachtlicher“, betonte Lehmann.

Großes Engagement und große Verantwortung 1988 wurde Westerheide in den Vorstand der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde gewählt. Als der Vorsitzende im Jahr darauf verstarb, wurde er gebeten, die Nachfolge anzutreten. Dies bedeutete auch die Gesamtverantwortung für die Finanz- und Immobilienverwaltung. Lehmann sagte: &bdquo;Unter seiner Leitung wurde nicht nur das Gemeindehaus erweitert und die Kindertagesstätte vergrößert, sondern sämtliche Baumaßnahmen wurden von ihm vorbereitet und bis zur Bauabnahme begleitet. Neben der Finanzplanung sowie der Antragstellung und Beauftragung der einzelnen Gewerke oblag Westerheide auch die Koordinierung und Überwachung der einzelnen Maßnahmen.“

Als Vorsitzender der Kirchengemeinde war er auch für die Diakoniestation Leopoldshöhe-Helpup zuständig. Von 1989 bis 2022 war er ehrenamtlich als Geschäftsführer der Pflegeeinrichtung tätig. In dieser Zeit stieg die Zahl der Beschäftigten von vier auf 70 Mitarbeitende an. Neben der Finanz- und Personalplanung musste sich Westerheide in die wachsenden Vorgaben für die Pflegeleistungen einarbeiten.

Auch die Eröffnung der Tagespflege mit 16 Plätzen im Jahr 2019 geht auf Westerheides Initiative zurück. Ihm ist es gelungen, die Beantragung, Bewilligung und den Bau der Einrichtung trotz der Beschränkungen während der Corona-Zeit nahezu reibungslos zu begleiten und sich in die Zusammenhänge des Tagesgeschäfts der ambulanten Pflege einzuarbeiten. &bdquo;Er war für die Mitarbeitenden eine geschätzte Vertrauensperson und konnte auftretende Probleme stets einvernehmlich lösen“, sagte Lehmann.

Bis heute engagiere sich der Geehrte auf vielfältige Weise für seine Mitmenschen. Auf seinem Hof habe er unter anderem in Not geratenen Personen und Familien aufgenommen und regelmäßig alleinstehende Gemeindemitglieder zum Mittagessen zu sich nach Hause eingeladen. Im Namen der politischen Gemeinde gratulierte der stellvertretende Bürgermeister Jörg Amelung dem Geehrten. &bdquo;Die Leopoldshöher können sich glücklich schätzen, Sie als Ehrenamtler zu haben“, sagte er.

Großen Respekt für die Lebensleistung Westerheides bekundete auch der jetzige Vorstandsvorsitzende der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Asemissen-Bechterdissen, Karl Siekermann. Willy Schmidt, ehemaliger Pflegedienstleiter der Diakoniestation, sagte, dass die Mitarbeiter &bdquo;die gute, freundliche und nette Art“ ihres früheren Vorgesetzten in Erinnerung behalten werden. Im Namen ihrer Geschwister richtete Tabea Westerheide ein persönliches Dankeschön an ihren Vater. &bdquo;Du warst ein richtig großes Vorbild“, meinte sie. &bdquo;Im Grunde bist Du ein verkappter Sozialarbeiter.“

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