Vorzeitiges Weihnachtsgeschenk in Leopoldshöhe: Celina bekommt einen Platz in der OGS

Leopoldshöhe-Asemissen. Eigentlich ist Weihnachten noch gut sechs Wochen entfernt. Doch für Familie Thiessen kam das große Geschenk schon jetzt: Ihre Tochter Celine hat einen Platz in der Offenen Ganztagsschule (OGS) an der Grundschule Asemissen bekommen. Wochenlang hatten Mirjam und Christian Thiessen gehofft und gebangt – vergeblich. Die Familie landete auf der Warteliste. Beide Eltern arbeiten in Teilzeit – Vater Christian ist vollständig blind und gilt als 100 Prozent schwerbehindert. Die Eltern waren am Limit – doch nun können sie endlich aufatmen.

Vor gut zwei Wochen kam der erlösende Anruf. Eine Vertreterin der Volkshochschule Lippe (VHS), dem Träger der OGS, teilte mit, dass Celine im Nachrückverfahren einen Platz bekommt. &bdquo;Ein riesiger Stein fiel mir vom Herzen. Ich musste tief durchatmen“, erzählt Mutter Mirjam Thiessen. &bdquo;Ich hatte frühestens zum Halbjahr mit einer Zusage gerechnet und war völlig perplex.“ Kurz darauf lag die schriftliche Bestätigung im Briefkasten. Beim Telefonat mit OGS-Teamleiter Marcus Schwarz erfuhr die Mutter, dass sich eine andere Familie abgemeldet hatte – so konnte Celine nachrücken.

Anmeldungen im Lostopf An der Grundschule Asemissen gibt es 125 Plätze für die Ganztagsbetreuung. In diesem Schuljahr gingen 35 Neuanmeldungen ein, sagte Schulleiterin Diana Fleer vor den Sommerferien. Die Vergabe läuft nach einem festen System: Zuerst erhalten Kinder auf der Warteliste einen Platz, dann Geschwisterkinder und Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Alle weiteren Anmeldungen kommen in den Lostopf.

&bdquo;Bei der Platzvergabe herrscht ständig Bewegung“, erklärt Kornelia Koch von der VHS Lippe-West, zuständig für die Ganztagsbetreuung. &bdquo;Immer wieder springen Familien aus persönlichen Gründen ab. So konnten wir im Nachrückverfahren mehreren Familien einen Platz anbieten.“ Dennoch werde weiterhin eine Warteliste geführt.

&bdquo;Nicht ideal, aber besser als kein Platz“ Die heute Sechsjährige ist nun in einer Gruppe mit überwiegend Zweitklässlern. &bdquo;Nicht ideal“, habe der Pädagoge am Telefon gesagt, &bdquo;aber besser als kein Platz“, habe die Mutter geantwortet. Insgesamt gibt es laut Schwarz fünf Gruppen mit je bis zu 25 Kindern, die betreut werden. Vorher war Celine in der Randstundenbetreuung untergebracht. Das bedeutete: Abholen um spätestens 13.10 Uhr, kein Mittagessen, keine Hausaufgabenbetreuung. Jetzt kann sie bis 15 Uhr, spätestens 16.30 Uhr, in der OGS bleiben.

Für die Mutter ist das eine große Entlastung. &bdquo;Ich bin jetzt viel entspannter“, sagt sie. Vorher habe sie ständig auf die Uhr geschaut, sich abhetzen müssen, um rechtzeitig da zu sein. &bdquo;Dieser Stress überträgt sich auch auf das Kind.“ Heute hole sie Celine in Ruhe ab – die Hausaufgaben sind erledigt, und es bleibt Zeit für Hobbys wie den Kinderchor.

&bdquo;Unsere Tochter wurde herzlich aufgenommen. Die Betreuer machen einen tollen Job“, sagt Mirjam Thiessen. Celine gehe jeden Tag gern in die OGS und treffe dort auch einige Freundinnen wieder. Den nächsten Urlaub hatte die Familie ursprünglich noch ohne OGS-Platz geplant. &bdquo;Langfristig ist jetzt vieles einfacher“, sagt die Mutter. Und wenn 2027 die zweite Tochter eingeschult wird, wird es dank des neuen Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung noch ein Stück sorgenfreier. &bdquo;Das fühlt sich wirklich an wie Weihnachten.“

Vorzeitiges Weihnachtsgeschenk in Leopoldshöhe: Celina bekommt einen Platz in der OGS

Blinder Vater geht bei OGS-Suche in Leopoldshöhe leer aus

Zu wenig Raum für die OGS in Leopoldshöhe

Augustdorfer Grundschule bekommt eine halbe OGS-Gruppe zusätzlich

In Bösingfeld gibt es zu wenig OGS-Plätze

„Augustdorfer Grundschule fit für die Zukunft machen“

So viele Anmeldungen gibt es für die Schulen und Kitas in Lügde