Ministerin gibt im Bagger Startschuss für Leopoldshöher Neubaugebiet

Leopoldshöhe-Schuckenbaum. Eine kurze Einweisung vom Profi, und schon legt NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach los. Im Fahrerhaus sitzend, betätigt sie gekonnt die Hebel im Bagger, hebt mit der großen Schaufel am Teleskoparm Erde aus dem Boden und platziert sie genau dort, wo sie abgeladen werden soll. Auch Bürgermeister Martin Hoffmann darf baggern und verfehlt das Ziel nur knapp. Grund für den ungewöhnlichen Einsatz ist der offizielle Startschuss für ein Projekt, das landesweit für Aufsehen sorgt.

Nach jahrelangen Beratungen, die von Protesten begleitet wurden, wurde im September mit der Erschließung des Neubaugebiets Brunsheide in Schuckenbaum begonnen. Vor einem Jahr hatte die große Mehrheit der Ratsmitglieder den Weg für das zukunftsweisende Wohnquartier freigegeben. Jetzt hat es den ersten Spatenstich gegeben. Auch Regierungspräsidentin Anna Katharina Bölling und Landrat Meinolf Haase griffen zu den Schippen gegriffen.

Entstehen soll auf einer rund 5,8 Hektar großen Siedlungs- und Freifläche zwischen der Herforder Straße und der Felix-Fechenbach-Straße in Schuckenbaum ein Quartier für etwa 700 Menschen. Das zukunftsweisende Gebiet beinhaltet vielfältige Wohnformen und grüne Freiräume. Es soll in nachhaltiger Bauweise entstehen und zu einer lebendigen Nachbarschaft beitragen. Neben klassischen Einfamilien-, Doppel-, und Reihenhäusern entstehen barrierefreie Mehrfamilienhäuser sowie geförderter bezahlbarer Wohnraum. Geplant sind 240 neue Wohneinheiten.

&bdquo;Riesige Chance“ Brunsheide sei das größte Baugebiet seiner Art, das in der Gemeinde jemals verwirklicht worden sei, hebt Martin Hoffmann den besonderen Wert hervor. Für ihn als Dorfkind sei es umso emotionaler. &bdquo;Ich bin stolz, dass in meiner Heimatgemeinde so etwas verwirklicht wird“, sagt der Bürgermeister, erinnert sich aber auch an seine zunächst skeptische Haltung. &bdquo;Es hat ein bisschen gedauert, bis ich verstanden habe, welche riesige Chance das ist.“

Über Jahrzehnte hinweg habe die Gemeinde auf den Bau von Einfamilienhäusern gesetzt. &bdquo;70 Prozent wohnen in selbst genutztem Wohneigentum.“ Eine Erfolgsgeschichte, die mittlerweile dazu führe, dass kein Wohnraum für junge Menschen zur Verfügung stehe. Für ältere Bürger ebenso wenig. Deshalb sei es wichtig gegenzusteuern. Auf dem Weg zum neuen Quartier sei ein Netzwerk aus Experten entstanden. &bdquo;Alleine hätten wir es nie geschafft“, weiß Hoffmann, der von einem &bdquo;Vorbildcharakter für viele andere Kommunen“ spricht.

&bdquo;Leopoldshöhe ist schon besonders“, bekräftigt Ina Scharrenbach noch vor der Baggerfahrt. Mit 70 Prozent Einfamilienhaus-Quote liege die Gemeinde weit über dem Landesdurchschnitt. Das Projekt Brunsheide &bdquo;in dieser Größe in einer Gemeinde in dieser Größenordnung sucht seinesgleichen“. Das Quartier werde &bdquo;nicht nur in Leopoldshöhe das modernste sein, sondern auch in Nordrhein-Westfalen“.

Der Spatenstich sei das Zeichen, das es nun endlich losgehen könne, sagt Anna Katharina Bölling. &bdquo;Hier werden zentrale Zukunftsfragen miteinander verbunden“, lobt die Regierungspräsidentin das innovative und zukunftsweisende Quartier Brunsheide als Paradebeispiel. &bdquo;Hier finden Wohnraum- und Klimafragen eine Antwort.“

Auch für den Kreis Lippe sei die Umsetzung &bdquo;ein besonderes Ereignis“, betont Meinolf Haase, der von einem Leuchtturmprojekt spricht. Er wie auch die Regierungspräsidentin sagte ihre Unterstützung zu. Die Umsetzung soll etwa zwei Jahre dauern.

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