Leopoldshöhe im Lippe-Check: Platz 1 für den Einzelhandel, letzter Platz für Immobilien

Leopoldshöhe. Das Positive zuerst: Leopoldshöhe ist absolut lebenswert. Nur in Bad Salzuflen wird die Lebensqualität besser bewertet. Wo es hapert? Wohnraum ist knapp und teuer. Die Lippische Landes-Zeitung hat im Lippe-Check die Bürger gefragt: Wie wohl fühlen Sie sich in Lippe und in Ihrer Stadt? Wo läuft es gut, wo gibt es Nachholbedarf?

Das Meinungsforschungsinstitut Co-Mind brachte die Umfrage auf den Weg. Drei Wochen lang konnten Bürger online abstimmen. Auch viele Leopoldshöher waren dabei und haben ein Stimmungsbild abgegeben.

Die Umfrage Insgesamt beteiligten sich im Februar mehr als 10.140 Lipper an der Umfrage, unter ihnen 170 Leopoldshöher. Sie nahmen zu Fragen aus allen Lebensbereichen Stellung und gaben zu Leopoldshöhe knapp 70 Kommentare ab. Das Credo: In Leopoldshöhe lässt es sich richtig gut leben.

Im lippischen Städte-Ranking belegt die Gemeinde insgesamt den zweiten Platz mit 6,55 von zehn möglichen Punkten. Damit liegt Leopoldshöhe noch vor den großen lippischen Städten wie Bad Salzuflen (6,43) oder auch Detmold (6,42). Vor allem die Bereiche Lebensqualität, Einzelhandel, Familienfreundlichkeit oder auch Sauberkeit kommen bei den Leopoldshöhern gut weg. Deutlich schlechter sieht es hingegen in der Gesundheitsversorgung oder im Verkehr aus - abgeschlagen auf dem letzten Platz im lippischen Vergleich liegt Leopoldshöhe gar im Bereich Immoblien.

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Hier kann Leopoldshöhe punkten Das Einzelhandels-Angebot scheint den Leopoldshöhern zu gefallen - sie voten ihre Gemeinde auf den ersten Platz im Lippe-Ranking. Drogerie, Supermärkte, Bekleidungs- und Schuhgeschäfte, Optiker, Akustiker, Blumenläden: Hier scheint es alles zu geben, was die Bürger brauchen. Erst im Dezember übernahm Yvonne Gronemeyer die Gärtenerei auf der Höh’ im Herzen der Gemeinde. An der Hovedisser Straße ist seitdem das &bdquo;Blumenmädchen“ zu finden. Bewegung gibt’s im Leopoldshöher Einzelhandel immer wieder. Noch offen ist, wie es mit den Plänen der Edeka-Gruppe weitergeht, die an der Krentruper Straße auf dem ehemaligen Kochsiek-Gelände (links neben dem Aldi) einen Edeka-Markt und eine Rossmann-Filiale bauen wollen.

Leopoldshöhe ist nach dem Umfrage-Ergebnis außerdem die zweitsauberste Kommune in ganz Lippe. Erst Ende März fand wieder eine große Müllsammelaktion statt, die die Gemeinde organisiert hat. Und auch Familien- und Seniorenfreundlichkeit wird großgeschrieben: Ebenfalls Platz 2 für beide Kategorien.

Hier könnte es besser werden Nicht ganz zufrieden sind die Leopoldshöherinnen und Leopoldshöher mit dem Klimaschutz und der Netzabdeckung in ihrer Gemeinde. Hier landet Leopoldshöhe mit 6,11 Punkten auf dem neunten Platz. Das Feld führt Dörentrup mit 7,18 Punkten an. Immerhin: Der Glasfaserausbau in Leopoldshöhe schreitet immer weiter voran.

Auch die Freizeitmöglichkeiten und kulturellen Angebote könnten nach Meinung der Umfrage-Teilnehmer ausgebaut werden. Hier landet die Gemeinde im unteren Drittel auf dem zehnten Platz. Worauf sich die Leopoldshöher aber freuen dürfen ist die traditionelle &bdquo;Tanz in den Mai“-Sause auf dem Reiterhof Lützow in Schuckenbaum am 30. April und das BMX-Bundesliga-Wochenende auf der Bahn an der Gesamtschule am 3. und 4. Mai.

Hier besteht Nachholbedarf Alles andere als glücklich sind die Leopoldshöher mit der medizinischen Versorgung. Gibt es ausreichend Haus- und Fachärzte, Reha- und Physio-Angebote? Hier kommt Leopoldshöhe lediglich auf 5,49 Punkte. Das ist der 13. Platz von insgesamt 16. &bdquo;Die ärztliche Versorgung ist eine Katastrophe“, schreibt gar ein Teilnehmer. &bdquo;Es ist nicht möglich, einen Hausarzt im Ort zu finden, da die Praxen keine Patienten mehr aufnehmen. Für eine fachärztliche Versorgung muss man nach Bielefeld fahren.“

Neue Ärzte zu finden ist für die Gemeinde nach wie vor eine Herausforderung - wie vielerorts in Lippe. Positiv ist hingegen, dass sich die Leopold-Apotheke vergrößert hat und von der Schötmarschen Straße am Marktplatz an die Krentruper Straße gegenüber vom Lidl gezogen ist.

Problemfall: Immobilien Diese Wertung ist eindeutig: Letzter Platz für Leopoldshöhe in der Kategorie &bdquo;Immobilien“. Die Umfrage-Teilnehmer wünschen sich in erster Linie eins: bezahlbare Mieten. Einen offiziellen Mietspiegel gibt es in Leopoldshöhe nicht, die Preise liegen besonders im Ortskern aber schnell bei mehr als 10 Euro pro Quadratmeter.

Damit sich die Menschen in der Gemeinde wieder Wohnungen leisten können, wurde das Bauprojekt Brunsheide ins Leben gerufen. &bdquo;Die Politik will mit der Brunsheide Wohnraum schaffen für Singles und Menschen, die nicht so viel Geld haben, damit sie bei uns bleiben können“, erläuterte Bürgermeister Martin Hoffmann bereits zu dem Thema. In Schuckenbaum sollen 230 Wohneinheiten entstehen. Das Bauprojekt ist unter den Bürgerinnen und Bürgern umstritten, da der Verlust des dörflichen Charakters und eine Überforderung der Infrastruktur sowie der Gemeindekasse befürchtet wird.

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