
Leopoldshöhe. Vermutlich haben sich viele die Zähne an den Quizfragen des Leopoldshöher Naturschutzbunds (Nabu) ausgebissen. Sein Ziel dürfte der Nabu trotzdem erreicht haben: Interesse für die Natur zu wecken. Nur ein einziger Teilnehmer hat alle fünf Fragen zu den Themen Natur und Tierwelt richtig beantwortet, berichtet Nabu-Vorsitzender Ewald Thies. "Das Quiz war sehr schwierig, allein durch Raten nicht zu lösen." Auf seiner Internetseite hatte der Verein unter anderem gefragt, wie viele wildwachsende Orchideenarten es im Gemeindegebiet gibt. Drei Antworten waren vorgegeben, und die Lösung lautet: acht. "Eine relativ hohe Anzahl", sagt Thies.
Nach dem Quiz-Ende am vergangenen Sonntag ist die richtige Antwort zwar kein Geheimnis mehr – doch an welchem Ort die teils gefährdeten Orchideen zu finden sind, möchte er lieber für sich behalten. "Wir haben die Befürchtung, dass die Pflanzen ausgegraben werden. Und im Garten wachsen sie nicht so gut."
Anders beim Gartenrotschwanz. Nach der "extrem seltenen gewordenen" Vogelart hatte das Team um Margret Klinke, Dagmar Elbracht und Hans Dudler, das die Quizfragen ausgetüftelt hatte, ebenfalls gefragt. Auch der Vogel des Jahres 2011 gilt zwar als gefährdet, doch dass die sechs Gebüschinseln auf dem Freesenberg bei Asemissen seiner Ansiedlung dienen, ist kein Geheimnis.
Die Gebüschinseln hoch über der B 66 bestehen unter anderem aus Weißdorn, Liguster und Wildrosen. "Solche Heckenstrukturen sind in dieser Gegend selten geworden", erklärt Thies. Für den Gartenrotschwanz seien sie aber wichtig. Der Nabu betreut die Gebüschinseln seit mehreren Jahren.
An diesem Punkt hat der Nabu auch das Interesse zahlreicher Leopoldshöher geweckt. "Viele Menschen melden sich bei uns, wenn sie einen Gartenrotschwanz beobachten", sagt Thies. Um Verwechslungen mit dem weniger seltenen Hausrotschwanz zu vermeiden, gibt es auf der Nabu-Internetseite Fotos als Entscheidungshilfe.
Die entsprechende Frage beantworteten die meisten Teilnehmer richtig, freut sich Thies. Den Gewinnern, die sich unter anderem auf einen Buchpreis und einen Apfelbaum freuen können, will der Nabu am 8. September gratulieren. Mit in den Topf kommen auch diejenigen, die nur vier der fünf Fragen richtig beantwortet haben, versichert Thies. Und für das nächste Quiz, das sich mit dem Thema Baum beschäftigen soll, kündigt er an: "Es wird bestimmt leichter."