Leopoldshöhe (rad). Nach Pfingsten erwarten die Mitarbeiterinnen im Bürgerbüro eine Antragsflut. Manche Menschen, so die Erfahrung von Jenny Czychun, wollen Reisepässe und Personalausweise dann auf den allerletzten Drücker verlängern.
Grund für den erhöhten Andrang sind die Sommerferien, die am 9. Juli beginnen. Da steigen die Antragszahlen bei der Gemeinde Leopoldshöhe für Personalausweise und Reisepässe schnell mal auf das Doppelte. Etwa 40 Anträge gebe es in einer durchschnittlichen Woche, 60 bis 80 können es in der heißen Zeit vor der Reisewelle sein, schätzt Bürgerbüro-Mitarbeiterin Czychun.
Verlängern lassen sich Personalausweise und Reisepässe nicht mehr. Es müssen jeweils neue Dokumente ausgestellt werden. Diese sind dann aber auch zehn Jahre gültig. Reisepässe kosten 59 Euro, Personalausweise 28,80 Euro. Kindereinträge in den Reisepässen der Eltern sind von Ende Juni an nicht mehr gültig, informiert Jenny Czychun vom Bürgerbüro. Kinder brauchen deshalb einen eigenen Pass. Die Dokumente können im Leopoldshöher Bürgerbüro im Rathaus beantragt werden. Dieses ist von 7.30 bis 12 Uhr geöffnet, montags und dienstags bis 17 Uhr, donnerstags bis 18 Uhr. Stoßzeiten sind vor allem die Nachmittage. Insbesondere am Donnerstagnachmittag wird es Czychun zufolge oft voller.
"Für die Bürger sind längere Wartezeiten natürlich unangenehm", sagt sie. Zumal auch die drei Bürgerbüro-Mitarbeiterinnen mal Urlaub hätten, so dass hin und wieder ein Platz unbesetzt bleiben kann. Und die Bundesdruckerei in Berlin brauche zurzeit zwei bis drei Wochen, um die Dokumente zu liefern.
Wer eine Reise plant, sollte deshalb möglichst früh kontrollieren, ob die Papiere noch gültig sind. Manchen falle es gar nicht auf, dass ihre Dokumente abgelaufen sind. "Mitunter gibt es dann Hauruck-Aktionen", berichtet Czychun. Es habe schon Anrufe von Reisenden gegeben, die am Flughafen standen und nicht in den Flieger kamen, weil der Ausweis abgelaufen war. Die Betroffenen fragten dann, was sie jetzt tun können.
Die Antwort lautet in einem solchen Fall leider: nichts. Denn Bürger müssen schon persönlich im Rathaus erscheinen, um ihre Papiere zu erhalten. "Wir können vorläufige Ausweise und Reisepässe ausstellen, die am selben Tag mitgenommen werden können", sagt Czychun. Aber das ist nur für den Notfall gedacht. "Vorläufige Reisepässe gibt es nur mit Buchungsbestätigung vom selben Tag." Das solle sicherstellen, dass die Notfall-Dokumente wirklich nur im Notfall beantragt werden. Auch vorläufige Personalausweise gibt es nur, wenn ein normaler Personalausweis beantragt wird.
Bei Reisepässen gelten noch mal andere Zeiten. Express-Reisepässe müssen mindestens 72 Stunden vorher beantragt werden und kosten 32 Euro mehr. Dabei handelt es sich um "normale" Reisepässe - nur dass diese nach drei Tagen da sind. Ob der erwartete Ansturm diesmal wirklich so heftig wird wie in den vergangenen Jahren, wird sich bald herausstellen. "Im April hatten wir schon ziemlich viele Anträge", sagt Czychun.