Lügde-Elbrinxen (dpa/LZ). Trotz des sich ausweitenden Skandals um den massenhaften sexuellen Missbrauch auf einem Campingplatz in Lügde-Elbrinxen hält die Staatsanwaltschaft Detmold an ihrem Zeitplan fest. "Die Anklage soll noch vor Mai stehen", sagte Oberstaatsanwalt Ralf Vetter der Deutschen Presse-Agentur.
Ein möglicher Prozess könnte dann im Juni beginnen. Bislang sitzen drei Männer aus Lügde, Steinheim und Stade in Niedersachsen im Alter von 33 bis 56 Jahren in Untersuchungshaft. Ihnen werfen die Ermittler schweren sexuellen Missbrauch von Kindern und den Besitz von Kinderpornografie vor.
Die Ermittlungen zu weiteren Opfern und möglichen Tätern sind noch nicht abgeschlossen. Das gilt auch für Vorwürfe gegen Mitarbeiter von Jugendämtern und Polizei, die nach Hinweisen auf sexuellen Missbrauch möglicherweise falsch reagiert haben.
Derweil zeichnet sich ab, dassdas Verfahren gegen zwei der aktuell sieben Beschuldigten eingestellt wird. Gegen zwei Eltern wird wegen Beihilfe zum sexuellen Missbrauch ermittelt. Ihnen wird vorgeworfen, ihre Kinder zum Hauptverdächtigen Andreas V. geschickt zu haben, obwohl sie von den Missbrauchsvorwürfen wussten. Die Staatsanwaltschaft hatte den Tatverdacht von Anfang an als äußerst gering eingestuft. Nach aktuellem Stand der Ermittlungen werde das Verfahren wahrscheinlich eingestellt.