Düsseldorf/ Lügde. Nach der Vorlage der Anklageschriften gegen drei Beschuldigte ist die rund 80-köpfige Ermittlungskommission zur Aufklärung des Missbrauchsfalls von Lügde verkleinert worden. Das sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Donnerstag im Innenausschuss des Landtags. Derzeit hat die «BAO Eichwald» im Bielefelder Polizeipräsidium nach Angaben des Ministeriums noch 53 Mitglieder, die Zahl werde weiter reduziert.
Die Vorlage der Anklageschriften sei die «erste Zäsur» in dem umfassenden Ermittlungskomplex zu Lügde, sagte Reul. Die Ermittlungen gegen weitere Beschuldigte würden aber fortgesetzt und das umfangreiche digitale Beweismaterial weiter ausgewertet. Bei der Staatsanwaltschaft Detmold werden im gesamten Verfahrenskomplex Lügde laut einem Bericht Reuls noch Verfahren gegen 21 Beschuldigte geführt. Unter den Beschuldigten sind auch zwei Polizeibeamte und acht Mitarbeiter der Jugendämter der Kreise Hameln-Pyrmont (Niedersachsen) und Lippe (NRW) sowie Mitarbeiter von Familiendiensten freier Träger, die mit der Betreuung von betroffenen Kindern befasst waren.
Keine Anhaltspunkte auf Missbrauch am See
Neben dem Innenausschuss befasst sich auch der Landtagsausschuss für Kinder, Familie und Jugend am Donnerstag wieder mit dem Fall Lügde und den Konsequenzen, die daraus für die Jugendhilfe zu ziehen sind. Auch Familienminister Stamp (FDP) berichtet über den Stand der Dinge.
Mit Material von dpa.
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