Paar aus Elbrinxen trotzt der Krise und feiert Hochzeit ohne Gäste

Lügde-Elbrinxen/Blomberg. Die Vorfreude ist groß: Karin Hanke und Dominik Kühnel aus Elbrinxen steht ein ganz besonderer Tag bevor. Das Paar wird sich am 20. April das Ja-Wort geben. Geplant war eigentlich eine kleine Feier mit der Familie und Freunden. Rund 20 Gäste sollten am schönsten Tag ihres Lebens teilhaben. Nun werden Karin Hanke und Dominik Kühnel am kommenden Montag jedoch allein ins Lügder Rathaus fahren und den Bund der Ehe schließen.

Nur die kleine Valerie Irma (15 Monate) wird dabei sein, wenn Standesbeamtin Kathrin Maximov ihre Eltern traut. So sieht eine Hochzeit in Zeiten des Coronavirus aus. Doch für die beiden Fachinformatiker ist dies kein Grund, die Hochzeit abzublasen. Sie freuen sich auf ihren Tag.

Die kleine Feier wird nun noch kleiner Einen klassischen Heiratsantrag gab es nicht, erzählt Karin Hanke. Stattdessen habe das Paar im Januar gemeinsam entschieden, nach nun fast vierjähriger Beziehung heiraten zu wollen. Beim Standesamt sicherten sie sich ihr Wunschdatum, mit dem sie ein persönliches Erlebnis verbinden. Auch die Trauzeugen waren schnell auserkoren. In einem Schaufenster entdeckte Karin Hanke schließlich ihr Brautkleid und ließ es sich maßschneidern. &bdquo;Viel mehr Vorbereitungen hatten wir noch nicht getroffen, da wir ja sowieso nur eine kleine Feier geplant hatten“, erzählt die 40-Jährige. Dass sie nun so klein ausfallen wird, damit hatte das Paar freilich nicht gerechnet.

Mit der Corona-Pandemie kamen immer mehr Vorschriften und Beschränkungen, die derzeit eine Trauung nur ohne Gäste zulassen. &bdquo;Wir hatten uns jetzt schon darauf gefreut und wollten es daher auch nicht absagen“, sagt Karin Hanke, die weiß, dass vor allem die Mütter etwas traurig sind, dass sie an der Hochzeit ihrer Kinder nicht teilnehmen können. Zumindest nicht hautnah. &bdquo;Wir wollen die Hochzeit live übertragen“, erzählt der 29-jährige Bräutigam. So könnten Familie und Freunde die Zeremonie von zuhause aus über den Bildschirm verfolgen. Die gemeinsame Feier werde nachgeholt, verspricht er.

Viele Paare haben abgesagt Doch nicht alle Paare, die für diese Zeit ihre Hochzeit geplant hatten, wollten auf ihre Gäste verzichten. Es seien einige Trauungen angemeldet gewesen, berichtet Lügdes Bürgermeister Heinz Reker. Bis auf zwei Eheschließungen seien alle seitens der Paare abgesagt worden.

In den Nachbarkommunen sieht es ähnlich aus. So konnten etwa auch in Blomberg alle Eheschließungen, die vor der Corona-Zeit geplant waren, unter der Einhaltung bestimmter Voraussetzungen stattfinden, wenn es das Paar trotz der Umstände wünschte. Die Stadt Blomberg halte sich dabei an die Empfehlungen, die das NRW-Innenministerium für die Durchführung von Eheschließungen gegeben hat, erklärt Jörn Meinberg von der Stadtverwaltung. So werde der Teilnehmerkreis auf den Standesbeamten, die Eheschließenden und gegebenenfalls einen Dolmetscher beschränkt. Und auch die Sicherheitsabstände würden eingehalten.

&bdquo;Neue Termine wurden zunächst bis zum 19. April nicht vergeben“, erklärt Meinberg. Im Hinblick auf die aktuelle Lage würden auch darüber hinaus keine Zusicherungen auf beabsichtigte Eheschließungstermine gegeben, sondern lediglich unverbindliche Terminvormerkungen entgegen genommen.

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