Mit „Lügde helau!“ geht es in die Narrenzeit

Lügde. Im Lügdes ehrwürdigem Klostersaal übernahmen die Weiber - einen Tag vor Weiberfastnacht - schon gestern das Regiment. Die Damen der kfd (Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands) zogen eine Show ab, die schon Vorfreude auf den heutigen Donnerstag macht, wenn es in dem historischen Gemäuer wiederum heißt &bdquo;Lügde helau!“

Zwei Tage lang feiern sie ausgelassen und mit einem Bühnenprogramm, das sich sehen lassen kann, obwohl, so Moderatorin und quirliger Motor der kfd-Frauen, Andrea Loke, &bdquo;wir in diesem Jahr zwei krankheitsbedingte Ausfälle haben und daher etwas in unserem Programm improvisieren mussten.“ Und sie skizzierte den Ablauf mit &bdquo;heute zuhören und morgen feiern,“ denn die Gäste des ersten Tages seien eher bereit, den Büttenreden und Sketchen zuzuhören, während das Schwergewicht am zweiten Tag eher auf Feiern und Tanzen liege.

In diesem Jahr lautet das Karnevalsmotto &bdquo;2025 – kein bisschen leise, mit euch gehen wir auf eine Zeitreise“. Das dokumentierte sich auch an der stimmigen Tischdekoration mit liebevoll gebastelten Raketen und Robotern, aber auch an den Kostümen, in denen die kfd-Theatergruppe auf die stilvoll in Schwarz und Silber gehaltene Bühne kam. Von Neandertalern über den Olymp, vom Mittelalter über Barock bis in die Rock’n’Roll- und Hippie-Zeit reichte das Spektrum, sogar eine Besucherin aus der Zukunft war dabei. Sehr fantasievolle witzige und mit viel Liebe hergestellte Verkleidungen boten ein buntes und lebendiges Bild.

Liebevolle Kostüme Das spiegelte sich auch im Saal wider, denn die Närrinnen hatten nicht an kreativen Ideen gespart. Man sah total unterschiedliche Kostüme, Perücken in Blau, Rot, Blond und Grau sowie alle Arten von geschminkten Gesichtern unter skurrilen Hütchen. Am Donnerstag zu Weiberfastnacht legen die kfd-Damen noch einmal los. Dann fällt den Närrinnen auch traditionsgemäß das Rathaus in die Hände, und Bürgermeister Torben Blome geht seiner Krawatte verlustig. Der ließ es sich nicht nehmen, als einer der wenigen Männer im Saal dabei zu sein. Bei einem Männeranteil von vielleicht zehn Prozent stach er in seinem goldenen Overall und einer coolen Sonnenbrille unter den Herren besonders hervor, was ihn auch zum vielbeklatschten Büttenredner mit launiger Rede qualifizierte.

Heute geht es weiter Andrea Loke leistete in ihrer Rolle als Moderatorin ein Riesenpensum. Neben der Begrüßung, die sie gemeinsam mit Marion Hartmann absolvierte, brachte sie das Publikum mit &bdquo;Lügde helau!“ immer wieder zum Mitmachen. Und als sie eine Schunkelrunde einläutete und bekannte Karnevalslieder wie &bdquo;Du kannst nicht treu sein“, &bdquo;Wir kommen alle, alle, alle in den Himmel“ oder &bdquo;Schnaps, das war sein letztes Wort“ stimmsicher und ohne Begleitung intonierte, sang das Publikum inbrünstig mit, jeder kannte die Texte. Dann hatte Helga Herter ihren Auftritt mit dem Lügder Bürgertelefon, witzig, pointiert und scharfzüngig. Marion Standare philosophierte über den Traum vom Lottogewinn, und auch die evangelische Konkurrenz kam mit Pastor Holger Nolte-Günther zu Wort. Natürlich durften auch die Teenie-Funken und die Funky Marys nicht fehlen, die mit peppigen Tänzen begeisterten.

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