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Oerlinghausen

Besucher strömen auf den Weihnachtsmarkt

Oerlinghausen. Die Lust der Besucher auf heiße alkoholische Getränke scheint groß zu sein. Vom gewürztem Wein aus dem Topf über dem Lagerfeuer des freien Jugendzentrums bis zum Glühwein mit frischen ungespritzten Früchten von der Reservistenkameradschaft gab es auf dem Oerlinghauser Weihnachtsmarkt jede denkbare Variante.

Etwa zwei Dutzend Anbieter von Punsch- und Glühweinvarianten hatten in der Rathaus- und Hauptstraße ihre Stände aufgebaut. Alle fanden Abnehmer, allen voran die „glühende Apotheke“, die bis in die Abendstunden dicht umlagert war und bei der es den Glühwein sogar in Kannen gab – zum Schnäppchenpreis von 15 Euro.

Erstmals war eine Bühne auf dem Amtsgarten aufgebaut. „Im letzten Jahr sind die kleinen und großen Musikanten so nass geworden, dass die Werbegemeinschaft unserem Wunsch gefolgt ist und eine Bühne errichtet hat“, berichtete Mike Röttgen. „Im Gegenzug haben wir für die Technik gesorgt und für ein jeweils vierstündiges Programm“, ergänzte Alfons Haselhorst.

Die kleinen Konzerte zogen viele Zuhörer an, die nicht mit Applaus sparten. Auch die Kinder-Weihnachtswelt der evangelischen Kirchengemeinde mit Kreativwerkstatt und Märchenstunde auf dem Simonsplatz war zuweilen sehr belebt. Doch sie wurde nur von den Besuchern wahrgenommen, die von der Alexanderkirche her kamen oder sie gezielt ansteuerten, denn die Stände endeten am Jägerhaus, und viele Gäste kehrten um. So nahmen viele nicht wahr, dass auch im Knick der Hauptstraße noch etwas los war.

Die meisten Stände haben Tradition, wie der von der Reservistenkameradschaft oder von der Ortsgruppe der Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe. „Wir sind seit 36 Jahren dabei“, berichtete Yvonne Oster, die sich über ein vom Roten Kreuz geliehenes Zelt freute. „Wir hatten sonst eins vom Bauhof, das ist im Sturm vergangenes Jahr kaputt gegangen“, erzählte sie: „Das hier ist noch besser, ein bisschen größer und höher.“

Auch der Trödelstand der Schützen ist fester Bestandteil des Marktes. Von der Lampe über den Bierseidel aus Helpup bis zum Nussknacker verkauften Markus Höhne und Raphael Peters Liebhaberstücke. Viele Kinder und Jugendliche waren unterwegs und boten zum Beispiel Lose für Sielmanns Marmeladenwerkstatt oder gebrannte Mandeln von den Pfadfindern an.

Die weiteste Anfahrt hatten Monique Discours, Malou Chaumont, Chantal und Bernard Robert aus Villers-lès-Nancy, die Quiche Lorraine, Mirabellenpunsch, Crêpes und selbst gemachte Pralinen feil boten. Im steten Wechsel zwischen von französisch und elsässisch geprägtem Deutsch priesen sie die lothringischen Spezialitäten an und tauschten viele Küsschen mit Bergstädtern, die schon in der Partnerstadt zu Gast waren.

Bis in die Nacht hinein bevölkerten Tausende von Feiernden am Samstag die Hauptstraße oder feierten in den beheizten Zelten der „Vümften“ und des Lions-Clubs, wo Röttgen und Haselhorst Stimmung mit Live-Musik machten.

Fotostrecke: Weihnachtsmarkt Oerlinghausen bleibt Besuchermagnet

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