Oerlinghausen-Währentrup. Der Wasserpark in Währentrup ist ein beliebtes Ausflugsziel. Nicht nur für Oerlinghauser. Von Beginn an, seit 2005, wollte Unternehmer Bernhard Schulz den Park für Besucher öffnen. Doch Anfang August dieses Jahres machte er die Pforten dicht. Es gab Unstimmigkeiten, so nennt es Bernhard Schulz, mit der unteren Landschaftsbehörde des Kreises Lippe. Diese sind jetzt wieder ausgeräumt.
Schon in den Jahren davor lief nicht alles reibungslos ab. Nachbarn beschwerten sich über Besucher, die ihre Autos wild an den Straßenrändern parkten, über den Lärm der Besucher oder den Lärm, den die Parkpfleger verursachten. Deswegen schloss Bernhard Schulz 2011 den Park an den Wochenenden. Von da an sei es friedlicher geworden, aber auch heute gebe es noch vereinzelt Beschwerden.
Davon lässt sich Bernhard Schulz nicht abhalten. Er geht sogar in die Offensive. „Wenn mir jetzt jemand sagt, dass die Arbeiter zu laut sind, dann soll er mir das beweisen", sagt er. In der Vergangenheit habe es Beschwerden zum Beispiel über Lärm bei Mäharbeiten im Park gegeben, obwohl seine Arbeiter zu besagter Zeit gar nicht im Einsatz gewesen waren, sagt er.
Die Schließung im August hatte mit diesen Schwierigkeiten aber nichts zu tun. Es sei ausschließlich um den Zwist mit der unteren Landschaftsbehörde gegangen. Im Kern um die ehemalige Pferdewiese Ellernkamp. Die will Bernhard Schulz wohl in einen Kunstpark umwandeln, teilt die Behörde mit. Mit Anpflanzungen und Skulpturen. Und statt auf die Genehmigung der Behörde zu warten, habe Bernhard Schulz angefangen, zu bauen. Das gibt der Eigentümer auch zu. Er hat schon mal einen Weg gestalten lassen, da habe es prompt eine Ermahnung der Behörde gegeben – daraufhin schloss Schulz den Park.
Mit Bürgermeister Dirk Becker und Behördenleiter Thomas Cleve hat es anschließend Gespräche gegeben. Anfang Oktober haben sich Becker und Schulz zuletzt unterhalten. Dabei ist es um die vereinzelten Beschwerden gegangen. Becker hat auch den Wunsch geäußert, dass der Park geöffnet werde. „Er hat einfach eine hohe Bedeutung für die Stadt und die Region", sagt das Oerlinghauser Stadtoberhaupt. Im Stadtrat hatte die CDU-Fraktion jüngst den Antrag gestellt, dass Becker weitere Gespräche mit dem Eigentümer aufnehmen solle. Nach kurzer Diskussion zog die Fraktion den Antrag wieder zurück, weil klar wurde, dass der Bürgermeister nicht weiter vermitteln könne. Es fehlte schlichtweg die Genehmigung der Kreisbehörde.
Die Pläne hatte der von Bernhard Schulz beauftragte Architekt im September der Landschaftsbehörde vorgelegt. Die prüfte hinsichtlich Ausgestaltung und möglicher Kompensationsflächen und gab jetzt die Zustimmung. Bernhard Schulz darf seine Ideen umsetzen, ohne Kompensationsflächen schaffen zu müssen. Warum auch, meint der Unternehmer: „Ich mache aus einem Acker eine ökologisch wertvolle Wiese." Der Park ist deswegen ab sofort wieder wochentags geöffnet.
Das freut auch die angrenzende Gastronomie. „Es macht sich bemerkbar", sagt Gabriele Mügge, Inhaberin des Hotel Mügge am Iberg. Täglich gebe es bis zu 20 telefonische Anfragen, ob der Wasserpark geöffnet sei. Jetzt können die Busse mit den Tagesgästen also wieder anrollen.