Metallnetz für denkmalgeschützte Mauer in Oerlinghausen

Oerlinghausen . Seit mehr als acht Jahren &bdquo;zieren“ aus Sicherheitsgründen rot-weiße Absperrbaken die einsturzgefährdete Mauer vor dem Weberpark. Bereits im Jahr 2013 war die Stabilität der ortsbildprägenden Mauer untersucht worden. Damals ohne Ergebnis. Auch in den Folgejahren passierte nichts. 2017 aber brachen Steine heraus. Die Stadt musste handeln, sperrte den Bereich ab. Seither scheint sich auf der Suche nach einer Lösung allerdings wenig getan zu haben. Zumindest nichts Sichtbares. Wie denn der aktuelle Stand sei, wollte nun Ursula Flehmer (SPD) im jüngsten Umweltausschuss wissen.

Bisher sei es nicht möglich gewesen, die Mauer statisch zu berechnen, informierte Bauamtsleiter Marc Plaßmann, denn &bdquo;ein wesentlicher Teil liegt unter der Erde und es gibt keinerlei Dokumentationen“. Vor einigen Jahren war das gesamte Ensemble mit dem Ceweco-Gebäude an der Detmolder Straße, der benachbarten Villa, dem Weberpark und auch das Grundstück an der Detmolder Straße von einer Investorengruppe erworben worden. Günter Weigel, Geschäftsführer der Lippe Tourismus und Marketing GmbH, gehört zu dieser Gruppe und bestätigt, dass es nun in Abstimmung mit dem Fachamt für Denkmalpflege des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Münster einen Lösungsansatz gebe.

&bdquo;Wir streben eine Lösung, vorbehaltlich der Genehmigung, für dieses Jahr an“, sagt Weigel. Angedacht, das erläutert auch Marc Plaßmann im Ausschuss, sei eine Stahlnetzlösung. Ein rautenartiges Metallnetz würde dann über die gesamte Mauer gespannt werden.

Ein kleines Testfeld gibt es bereits. Die Hauptzugdrähte müssten abgespannt und im Boden verankert werden, um die Mauer vor dem Umstürzen zu bewahren.

Umsetzung wird noch geprüft &bdquo;Für die genaue Umsetzung sind wir noch im Gespräch, in wieweit die Stahlnetzlösung umgesetzt werden kann“, informiert Günter Weigel. Die Mauer ab- und wieder aufzubauen als einfacheren und optisch attraktiveren Schritt erteilt Weigel eine Absage: &bdquo;Die Mauer ist denkmalgeschützt.“ Die Bäume im Park spielten bei den Überlegungen derzeit keine Rolle.

Sicherungsmaßnahme bisher sei die Sperrung des Bürgersteigs durch besagte Baken gewesen. Die seien im Laufe der Jahre aber immer wieder einmal entwendet worden und hätten ersetzt werden müssen, berichtete Marc Plaßmann. Die Eigentümergemeinschaft, sagte Plaßmann weiter, hätte auch gerne mehr Platz für Eltern geschaffen, die ihre Kinder aus der Kita Weberpark abholen oder sie dort hinbringen. Auch das aber sehe der LWL kritisch. &bdquo;Der Wert der Mauer wird als sehr hoch eingestuft.“ Mit der Variante des Metallnetzes sei wohl ein Kompromiss gefunden worden.

Der Weberpark ist seit dem 21. Februar 2017 nach einem Ratsbeschluss in der Denkmalliste der Stadt eingetragen. Bezüglich der Mauer waren schon früh Gipsmarken zur Rissüberwachung gesetzt worden. Deformationsmessungen an 13 unterschiedlichen Punkten zur Winterzeit hatte es gegeben. Seinerzeit schien eine Spundwand eine gute Lösung zu sein. Aus Kostengründen wurde diese Variante jedoch verworfen. Ebenso wie ein Wurzelkanal hinter der Wand. Bodensondierungen ergaben seinerzeit, dass sich hinter der Mauer Fels befindet.

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