Trinkwasser in Oerlinghausen: Bakteriengefahr besteht weiter

Oerlinghausen. Das vorsorglich angeordnete Abkochgebot für das Trinkwasser in den Stadtteilen Altstadt, Währentrup, Oetenhausen und Querriegel bleibt weiter bestehen. Wie Michael Makosch von den Stadtwerken mitteilt, wurde bei den Laboruntersuchungen an den Brunnen, Hochbehältern und Versorgungsleitungen keine mikrobiologischen Belastungen festgestellt. Auffälligkeiten zeigten sich jedoch bei zwei Proben in Hausinstallationen, also bei der Probenentnahme aus Wasserhähnen.

Bei der ersten Probe hat sich der Verdachtsfall nicht bestätigt. Bei einer weiteren nachträglichen Kontrollprobe wurden aber Auffälligkeiten festgestellt, die noch eingehender untersucht werden müssen. Bei dem Verdachtsfall handelte es sich um Kolibakterien, die Durchfallerkrankungen und schwerwiegendere Infektionen verursachen können. Über die festgestellte Menge der Bakterien informierte Makosch, dass diese &bdquo;gerade nachweisbar war“.

Wasser wird weiter gechlort Auf Anordnung des Gesundheitsamtes wird die Chlorung des Trinkwassers fortgesetzt, bis das gesamte Wassernetz vollständig durchmischt ist. Er betonte, dass die vollständige Verteilung des gechlorten Wassers im betroffenen Versorgungsnetz für die Stadtteile Altstadt, Währentrup, Oetenhausen und Helpup Querriegel noch weitere Zeit in Anspruch nehme.

Mit den Laborergebnissen der erneut gezogenen Proben rechnet Makosch für Ende der kommenden Woche. Das Gesundheitsamt des Kreises Lippe wird dann die Ergebnisse bewerten und eventuell weitere Maßnahmen einleiten.

Doch wie kommen die Bakterien ins Wasser? Ein Leser aus dem Querriegel informierte die Redaktion darüber, dass in den vergangenen Tage und Wochen in Oetenhausen häufig mit Gülle gedüngt wurde.

Theoretisch ist es möglich, dass die Bakterien aus der Gülle ins Grundwasser gelangen. Makosch bezweifelt das jedoch. Erstens komme das Wasser aus tiefen Schichten, und zweitens sei an den Brunnen keine Belastung festgestellt worden. Vorsorglich wollen die Stadtwerke an allen Brunnen zeitnah UV-Anlagen installieren, wie es sie bereits im Schopketal gibt. &bdquo;Das UV-Licht tötet Bakterien ab“, sagt Makosch.

Die Information der Bevölkerung geschieht über die Warn-Apps auf den Smartphones, die Presse, die Radiosender, aber auch über die &bdquo;Oerli-App“. Auf Lautsprecherdurchsagen per Pkw verzichten die Stadtwerke schon seit längerem, da Auswertungen ergeben hätten, dass man damit nur wenige Menschen erreiche. Allerdings seien Altenheime und Kitas telefonisch informiert worden.

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