So strickt es sich in Oerlinghausen: Von der Klorollen-Mütze bis zum Rollkragenpulli

Oerlinghausen. Noch ist nicht zu erkennen, was aus dem kleinen weißen Rund, das Kerstin Kräft gehäkelt hat, einmal werden soll. Tatsächlich entsteht mit jeder weiteren Masche ein Stück Nostalgie. &bdquo;Das wird die Haube für eine Klorolle“, lässt die Ubbedisserin wissen. &bdquo;Die kommt auf die Ablage eines Oldtimers und soll ein Geschenk werden.“ So unterschiedlich die Frauen, die im Stadtteilzentrum in der Südstadt um einen großen Tisch herum Platz genommen haben, sind die wollenen Unikate, die dort entstehen.

Der offene Strick- und Häkeltreff als eines der Angebote der Agenda 21 Oerlinghausen erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Am Donnerstag, 11. Dezember, wird in der Zeit von 19.30 bis 21.30 Uhr eine adventliche Atmosphäre mit Lebkuchen und heißen Getränken für einen zusätzlichen Anreiz sorgen. Das Angebot ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich. Das Stadtteilzentrum Südstadt ist durch den Eingang an der Theodor-Heuss-Straße zu erreichen.

Für den guten Zweck Uschi Beckmann, die eine &bdquo;warme aber leichte Stola mit Perlmuster strickt, und zwölf weitere Frauen, die diesmal dabei sind, haben eigene Handarbeitsprojekte dabei, stricken und häkeln aber auch für einen Basar im Evangelischen Altenzentrum. Socken, Mützen und Schals entstehen, außerdem Sparstrümpfe und kleine Püppchen.

Ulrike Jaehn hat sich für ein rosa-rotes Dreieckstuch entschieden, das Farbe ins Spiel bringt. &bdquo;Die Wolle habe ich vor zig Jahren im Urlaub gekauft“, verrät sie. Seither lag sie unbeachtet in der Ecke. Jetzt wird etwas aus ihr. &bdquo;Auch so ein Ewigkeitsprojekt hat Heike Jaedicke dabei – einen braunen Pullover aus geschenkter Schurwolle.

Eine andere Teilnehmerin fertigt eine Kniedecke mit identischem Waffelmuster auf beiden Seiten. Viktoria Affeldt gilt unter den Anwesenden, ebenso wie Susanne Hubrich, als versierte Handarbeiterin. Entsprechend sind Tipps von beiden Frauen heiß begehrt. Viktoria Affeldt selbst strickt an einer Babyhose mit Trägern für das Enkelkind. &bdquo;Man hat ein Ziel und kann quatschen“, fasst die Dame neben ihr, die ihren Namen lieber nicht nennen möchte, ihre Motivation zusammen.

&bdquo;Anleitungen sind oft katastrophal“ Leuchtend orangefarbene Socken mit Doppelrand für Klocks, die Form annehmen, strickt sie, während Kerstin Kräft gerne wissen würde, wie sie die Buchstaben, für die der Oldtimer steht, in die Klorollenmütze hineinhäkeln kann. Vom Strick- und Häkeltreff haben sie und ihre Freundin in der Dorf-App gelesen &bdquo;und auf Expertise gehofft“. Die findet zumindest Anke Oguntke. Einen Rollkragenpulli möchte sie &bdquo;von oben bis unten in eins durch stricken“.

Aber wie bloß geht es nach dem Kragen weiter? &bdquo;Mit dem Zunehmen komme ich nicht klar“, stöhnt sie und schaut ratlos auf die seitenlange Anleitung. Susanne Hubrich weiß Rat. Alle sind sich einig: &bdquo;Anleitungen sind oft wirklich katastrophal.“ Einmal im Monat öffnet der offene Strick- und Häkeltreff, und zwar immer am zweiten Donnerstag eines Monats. Am 11. Dezember zum letzten Mal in diesem Jahr. Im kommenden Jahr geht es am 8. Januar wieder los. &bdquo;Man kann jederzeit neu dazukommen“, betont Initiatorin Stefanie Kohorst und ergänzt: &bdquo;Alle sind herzlich eingeladen.“

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