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Oerlinghausen

Drei Weihnachtsmarkt-Zelte in Oerlinghausen zusammengebrochen

Wärmende Vielfalt im Becher kommt bei Besuchern gut an

Schnee lässt Zelte einkrachen - © Oerlinghausen
Schnee lässt Zelte einkrachen (© Oerlinghausen)

Oerlinghausen. Der Oerlinghauser Weihnachtsmarkt hat am Wochenende die Massen angelockt. Nach einem trockenen Samstag sorgte der Schnee am Sonntag zunächst für eine tolle Atmosphäre – und Probleme.

Schneemengen vor zwei Jahren, Regengüsse und Sturm vor zwölf Monaten. "Wir waren jetzt wieder dran", sagte Detlef Kropp, Vorsitzender des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Oerlinghausen, und blickte am Samstag zufrieden gen Himmel. Warm halten mussten sich die Besucher auch am Sonntag, an dem sich die Stadt über Nacht in eine weiße Märchenlandschaft verwandelt hatte. Drei Zelte fielen den Schneemassen zum Opfer. "Zwei sind wieder aufgebaut worden. Das der ,Vümften‘ war nicht mehr zu retten", berichtete Detlef Kropp.

Dick eingepackt: Die von Alfons Haselhorst geleitete Junior-Big-Band des Niklas-Luhmann-Gymnasiums spielt am Samstagabend am Amtsgarten. - © FOTO: Prignitz
Dick eingepackt: Die von Alfons Haselhorst geleitete Junior-Big-Band des Niklas-Luhmann-Gymnasiums spielt am Samstagabend am Amtsgarten. (© FOTO: Prignitz)

Keine Spur von Schnee dagegen am Samstagabend. Vor der "Glühenden Apotheke" knubbeln sich die Menschen und verbreiten gute Laune. "Der Glühwein hier schmeckt einfach am besten", sind sich die Bergstädter Jochen Oberdieck und Wolfgang Becker, aber auch Ulf Herden aus Stukenbrock und Manfred Pautz aus Sennestadt einig. "Seit 20 Jahren kommen wir mit unserem Mallorca-Stammtisch hierher."

Vom Simonsplatz in die Stadt vorgearbeitet haben sich derweil die "4 Buben" des gleichnamigen Skatclubs, Alfons Brock, Uwe Scholand, Rüdiger Barth und Jürgen Nickel. Zum ersten Mal erleben sie den Oerlinghauser Weihnachtsmarkt und sind begeistert vom heißen Getränkeangebot. "Überraschend vielfältig, das haben wir auf anderen Märkten schon anders erlebt." Gerade schlürft das Quartett mit den blinkenden, roten Mützen Lumumba aus dem Stiefelbecher – schwärmt aber immer noch vom nordfriesischen Winterpunsch des Reisebüros am Simonsplatz und von Bubel´s Orangenpunsch.

Glühende Tropfen, sie sind an etlichen der diesmal rund 70 Ständen zu bekommen. Viele setzen nicht nur auf Geheimrezepte, sondern auch auf aussagekräftige Namen. "Schwarze Sau – selbst gebraut und gefährlich lecker", so wirbt die Laufgemeinschaft. Der CVJM hat wieder seinen Zaubertrank gebraut und kommt daneben kaum nach mit dem Verteilen von Grünkohl und Kohlwurst. Auch der Duft von Flammkuchen, Bratwurst und Crêpes liegt in der Luft. Vier Stände sind neu dabei. Mario Kaps und Barbara Simonis haben besondere Salze, Hirschschinken und andere Köstlichkeiten im Angebot. Hans Kordes von "StahlZeit" hat lippische Hermänner mitgebracht, die sich schnell als Renner bei den Besuchern entpuppen.

Viele ehemalige Oerling­hauser nutzen das Wochenende aber auch, um persönlich vorbeizukommen und die gemütliche Atmosphäre zu genießen. Der Erlös des Weihnachtsmarktes kommt in diesem Jahr verschiedenen Jugendprojekten sowie dem Oerlinghauser Kinderfonds zugute.

Franzosen sagen ab



Wegen der Schneefälle in Frankreich und im Rheinland hat eine Delegation der französischen Partnerstadt Villers-lès-Nancy ihre eigentlich geplante, zehnte Teilnahme abgesagt. Zumal der Fahrer sich die lange Reise nicht zugetraut habe, berichtete Detlef Kropp: "Das ist wirklich schade, aber auch nachvollziehbar." Viele Oerlinghauser Geschäftsleute boten am verkaufsoffenen Sonntag Besonderes an. So konnte etwa bei "Sport M" wieder mit der guten alten D-Mark gezahlt werden – ohne dass umgerechnet wurde.

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