Schieder-Schwalenberg. Aus: Gestern Abend haben sich die 43 verbliebenen Schüler, das Kollegium und der Förderverein von der Schlossparkschule Schieder verabschiedet. Wenig Worte und viel Musik bestimmten die Feierstunde.
Obwohl der Abschied offenkundig schwer fiel, war es Schulleiter Wilfried Dutkowski und den übrigen Organisatoren der Feier gelungen, ihr eine hoffnungsfrohe, zukunftsorientierte Färbung zu geben. Sie stand unter dem Motto: „Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten“ – ein Hinweis auf das Bekenntnis der verbliebenen Schüler und ihrer Eltern zur Schule bis zum letzten Tag.
Dass die Abschiedsfeier genau eine Woche vor dem absoluten Ende über die Bühne ging, hatte organisatorische Gründe, wie Fördervereinsvorsitzende Carmen Ridder erklärte: „Am letzten Tag fahren ja viele sofort in die Ferien. Jetzt muss keiner am nächsten Tag früh raus.“
Auch sie selbst fand in ihrer Dankes- und Abschiedsrede Worte, die nach vorn weisen: „Irgendwann wird ein unerbittliches Ende der Anfang von etwas Neuem sein“, heißt der letzte Satz in ihrem selbst verfassten Gedicht.
Auch Bürgermeister Gert Klaus bediente sich der Lyrik und griff auf einen Liedtext von Fury and the Slaughterhouse zurück: „Es ist nicht so, wie wir es gern hätten, es ist vielleicht so, wie es sein muss“, heißt es übersetzt in dem Lied „This is not the time to wonder“. Das Stadtoberhaupt ermutigte die scheidenden Schüler, auf ihrem weiteren Weg zu sich zu stehen. „Jeder kann was aus sich machen. Erkennt Eure Chance und geht mit Selbstachtung und Verantwortung weiter.“ Und er appellierte: „Auch wenn Ihr jetzt an einem anderen Schulstandort seid, vergesst Euren Heimatort nicht – hier lässt es sich gut leben.“
Gert Klaus dankte unter anderem Hausmeister Rainer Pook und der langjährigen Schulsekretärin Katrin Jeske für ihren Einsatz. Dank erhielt auch Schulrat Hans-Werner Rüther. „Er hat uns in einer schwierigen Phase unter die Arme gegriffen.“ Dass schließlich das sehr gute Schulkonzept für die Schlossparkschule zugunsten größerer Einheiten nicht habe greifen dürfen, sei dem Düsseldorfer Schulkompromiss geschuldet gewesen: „Es ist, wie es ist.“
Rüther fiel es sichtlich schwer, einen Abgesang auf die Schlossparkschule zu halten. Nun müssten sich die heimischen Wirtschaftsbetriebe andere Schulen als Partner für die Nachwuchsförderung suchen: „Dieser Verlust greift viel weiter als nur auf die Jugendlichen und das Kollegium“, sagte er. Er wünsche Schieder-Schwalenberg viele junge Familien, die erkennen, „dass es sich in dieser schönen Umgebung gut leben lässt.“
Schulleiter Wilfried Dutkowski sparte sich lange Reden: „Ich hoffe, wir haben Euch das Gefühl gegeben, dass wir für Euch da waren.“ Dass die Schule so lange durchhalten konnte, sei auch dem Kollegium zu verdanken, das bereit war, sich fachfremde Unterrichtsstoffe anzueignen.
Von den Schülern selbst meldeten sich Raphael, Jonathan, Sarah, Kadir und Nathalie musikalisch zu Wort, unterstützt von Rockröhre Heike Bailey aus Schlangen, Tenor Heiko Brune und Gamze, einer Schülerin der Hauptschule Schlangen. Sie präsentierten unter anderem „We are the world“ und Schools out“.